Diskussion über Ukraine und Israel-Hamas-Krieg auf EU-Gipfeltreffen
Die EU-Staats- und Regierungschefs kamen am letzten Freitag in Brüssel zusammen, um über die Unterstützung der Ukraine zu diskutieren. Trotz der aktuellen Unruhen im Nahen Osten betonten sie die Bedeutung, dem ukrainischen Volk bei der Abwehr der russischen Invasion beizustehen. Der erste Tag des Gipfels war von der Erarbeitung einer einheitlichen Position der Europäischen Union zum Israel-Hamas-Konflikt geprägt.
Fokus auf Ukraine darf nicht verloren gehen
Die politischen Führer betonten die Notwendigkeit, den Fokus auf die Ukraine nicht zu verlieren. Der irische Premierminister Leo Varadkar erklärte bei seiner Ankunft, dass es leicht wäre, den Krieg in der Ukraine aus den Augen zu verlieren, was jedoch unbedingt vermieden werden sollte.
Diskussion über humanitäre Korridore und Schutz der Zivilisten in Gaza
Am späten Donnerstag einigten sich die EU-Staats- und Regierungschefs nach stundenlangem Streit darauf, „humanitäre Korridore und Pausen“ einzurichten, um dringend benötigte Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Außerdem forderten sie Zugang zu den dort gefangenen Zivilisten, darunter Hunderten von EU-Passinhabern. Während alle EU-Länder den Angriff der Hamas auf Israel verurteilen, mussten die unterschiedlichen Positionen einiger Mitgliedstaaten überbrückt werden, die Israels Militäraktion unterstützen, während andere den Schutz palästinensischer Zivilisten fordern.
Opferzahlen und Forderung nach Schutz unschuldiger Menschen
Israel hat das palästinensische Gebiet seit dem Grenzübertritt bewaffneter Hamas-Kämpfer angegriffen. Dabei wurden laut israelischen Beamten 1.400 Menschen, überwiegend Zivilisten, getötet und mehr als 220 weitere entführt. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza berichtet von über 7.000 getöteten Menschen, hauptsächlich Zivilisten, darunter viele Kinder. Infolgedessen werden immer lautere Rufe nach dem Schutz unschuldiger Menschen, die in den Konflikt verwickelt sind, laut.
Bekräftigte Bedeutung der Ukraine-Diskussion
Obwohl der erste Gipfeltag vor allem dem Nahost-Konflikt gewidmet war, wurde die Diskussion über die Ukraine auf den zweiten Tag verschoben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm jedoch an der Sitzung am Donnerstag teil und unterstützte die Bemühungen der EU, eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu verhindern. Er warnte vor der Feindseligkeit gegenüber den Werten der freien Welt.
Unterstützung der Nahost-Friedenskonferenz und Fokus auf Ukraine
Die EU-Staats- und Regierungschefs unterstützten auch den Vorschlag Spaniens, eine Nahost-Friedenskonferenz abzuhalten. EU-Ratspräsident Charles Michel betonte bei seiner Ankunft am zweiten Tag des Gipfels, dass die Situation im Nahen Osten äußerst gefährlich sei. Der Hauptfokus des Gipfels lag jedoch auf der Ukraine, einschließlich der Diskussion über die Entwicklung der Unterstützung für das Land und den Druck auf Russland durch Sanktionen.
EU-Haushalt und finanzielle Unterstützung für Ukraine
Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung der EU war auch der Haushalt. Es wurde ein vorläufiger Plan für einen Verteidigungsfonds in Höhe von 20 Milliarden Euro für die Ukraine aufgestellt, der Teil umfassenderer westlicher Sicherheitsverpflichtungen ist. Fast alle EU-Länder unterstützen weitere finanzielle Unterstützung für die Ukraine, außer Ungarn und der Slowakei. Doch die genaue Höhe der Hilfe und die Umsetzung sind noch Gegenstand weiterer Verhandlungen über den langfristigen EU-Haushalt.
Einige Länder, angeführt von Deutschland, drängen auf Ausgabendisziplin und schlagen vor, vorhandene Mittel umzuverteilen, um die Ukraine und andere Prioritäten wie Migration zu unterstützen. Andere sind der Meinung, dass angesichts der zunehmenden Krisen und des langsameren Wirtschaftswachstums in der EU zusätzliche Mittel erforderlich sind. Die Debatte über den Haushalt wird voraussichtlich schwierig sein und der Gipfel im Dezember könnte entscheidend sein.
Paschal Donohoe, Vorsitzender der monatlichen informellen Finanzministertreffen der Eurozone, betonte bei seiner Ankunft zum Gipfel die Veränderungen in der Weltwirtschaft und die Notwendigkeit, diese Entwicklungen bei den Haushaltsdiskussionen zu berücksichtigen.