Die Situation in der Ukraine spitzt sich zu, als russische Truppen weiter in das Grenzgebiet zu Charkiw vordringen. Die ukrainische Militärführung sieht sich laut Experten vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Trotz Bemühungen konnte Kiew weder die Frontlinie noch die großen Städte ausreichend verteidigen.
Die Ukraine leidet seit Monaten unter einem Mangel an Waffen, Munition und Soldaten und befindet sich in der Defensive. Russland bombardiert die Millionenstadt Charkiw aus kurzer Entfernung und hat mit einer Bodenoffensive begonnen, wobei bereits mehrere Dörfer erobert wurden. Die wärmeren Temperaturen begünstigen weitere russische Bodenmanöver, während die ukrainischen Bodenverhältnisse sich stabilisieren.
Präsident Selenskyj forderte bei einem Treffen mit dem US-Außenminister Patriot-Flugabwehrsysteme zum Schutz von Charkiw. Der russische Verteidigungsminister rief die westlichen Partner auf, mehr Artillerie-Granaten zu liefern, da Russland überlegen sei. Experten warnen, dass die kommenden Wochen zu den schwierigsten Zeiten für die Ukraine werden könnten.
Die russische Offensive rund um Charkiw stellt die Ukraine vor ein Dilemma, da sie sowohl die Frontlinie als auch strategische Punkte wie große Städte verteidigen muss. Experten betonen, dass die Entscheidung der Ukraine zwischen dem Erhalt der Armee oder dem Verlust von Boden schwerwiegend sein wird, da Moskau nicht direkt darauf abzielt, Charkiw zu erobern.
Die Russen scheinen eine optimale Position innezuhaben, um Luftunterstützung, Drohnen und Artillerie zu mobilisieren. Es bleibt abzuwarten, ob Russland seinen Vormarsch im Nordosten fortsetzen und strategische Vorteile an anderen Frontabschnitten erzielen wird. Ein französischer Forscher und General im Ruhestand merkt an, dass der jüngste Vorstoß Russlands auf wenig Widerstand gestoßen sei, was darauf hindeutet, dass Kiew möglicherweise nicht zu viele Kräfte in schwer zu verteidigenden Gebieten binden möchte.