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Huthi-Angriff stoppt Shell Öltransport im Roten Meer

Folge von Huthi-Attacken

Shell transportierte kein Öl mehr durchs Rote Meer

16.01.2024, 19:52 Uhr

Der britische Ölriese Shell hat aufgrund der Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer seinen Verkehr vorerst eingestellt, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Die Entscheidung wurde aufgrund der Bedrohungen durch die Huthis und der daraus resultierenden Gefahr einer Ölkatastrophe in der Region getroffen. Shell hat sich zunächst nicht zu dem Bericht geäußert.

Ein von Shell gecharterter Tanker wurde Berichten zufolge im Dezember von einer Drohne ins Visier genommen und von Booten mit Huthi-Milizionären bedrängt. Dies ist nur ein Beispiel der Angriffe, die den Schiffsverkehr im Roten Meer seit Wochen beeinträchtigen. Die Folge: Mehrere Reedereien meiden nun die Route durch das Rote Meer.

Auswirkungen auf den Schiffsverkehr und den Ölpreis

Die Angriffe der Huthi haben auch Auswirkungen auf den Schiffsverkehr. Schätzungen des Wirtschaftsforschungsinstituts IfW zufolge werden durch das Rote Meer 70 Prozent weniger Container befördert als erwartet. Viele Schiffe nehmen daher den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas, was zu erheblichen Verzögerungen und Umwegkosten führt. Der Elektroautobauer Tesla musste aufgrund dieser Situation die Produktion in Berlin für rund zwei Wochen weitgehend stoppen.

Hintergrund und geopolitische Zusammenhänge

Die Huthi-Miliz, die weite Teile des Jemens kontrolliert, verweist auf den Krieg Israels gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und betrachtet sich als Teil der gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands", zu der auch die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon gehört.

Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, die über den Suezkanal den Indischen Ozean mit dem Mittelmeer verbindet und einen erheblichen Teil des Welthandels abwickelt. Die aktuellen Ereignisse im Roten Meer haben globale Auswirkungen auf den Schiffsverkehr und den Ölpreis.

Die Angriffe der Huthi haben nicht nur ökonomische, sondern auch geopolitische und sicherheitspolitische Implikationen. Die Situation im Roten Meer und die Reaktionen der beteiligten Akteure sind daher von großem internationalen Interesse.

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