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Israel muss die Verantwortung für die Todesfälle in einer UN-Einrichtung übernehmen.

Während die Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen schleppend vorangehen

Während die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen nur langsam voranschreiten, fallen den andauernden Kämpfen immer weitere Menschen zum Opfer. Bei einem Brand in einer Einrichtung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA kamen nach Angaben der Vereinten Nationen neun Menschen ums Leben. Das Trainingszentrum im Gazastreifen in der Stadt Chan Junis wurde bei Kämpfen von zwei Panzergeschossen getroffen. Rund 800 Vertriebene suchten in der Einrichtung Schutz. Neben den Toten gibt es 75 Verletzte. Gebäude stehen in Flammen.

Die US-Regierung äußerte sich in einer Mitteilung „sehr besorgt“ über den Beschuss. „Wir kennen zwar noch nicht alle Einzelheiten des Geschehens und werden weiterhin nach weiteren Informationen über die heutigen Vorfälle suchen, aber der Verlust jedes unschuldigen Lebens ist eine Tragödie“, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson. White schrieb nicht, dass die Einrichtung seiner Einschätzung nachgegriffen hatte. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, der Brand seien durch israelische Bombardierungen verursacht worden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie schließe derzeit aus, dass der Vorfall auf einen israelischen Luft- oder Artillerieangriff sei. Eine Untersuchung läuft. Die Armee prüft demnach auch, ob es sich um einen Beschuss der Hamas handeln könnte.

Verhandlungen: Weiterhin Kluft zwischen Israel und Hamas

Mehrere Medien berichteten zuletzt über Hoffnungen auf einen weiteren Deal zur Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge und eine längere Feuerpause. Ein israelischer Repräsentant sagte laut der Nachrichtenseite „ynet“ jedoch, die Kluft zwischen den Verhandlungspositionen Israels und der islamistischen Hamas sei noch sehr groß. Die Hamas habe am Mittwoch ein Angebot Israels für einen neuen Geiseldeal abgelehnt, berichtete der russische Sender Kan.

Während einer einwöchigen Waffenruhe Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen.

Israelische Frauen fordern Freilassung der Geiseln

Tausende Frauen fordern am Mittwoch bei Demonstrationen in Israel eine rasche Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln. Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten „Tag des Zorns“ ausgerufen. Die Demonstrantinnen blockierten in Tel Aviv, Haifa, Jerusalem und anderen Städten Straßen und Kreuzungen. „Genug mit dem Blutvergießen, wir wollen einen Deal auf dem Tisch“, stand auf einem Schild der Demonstrantinnen.

Huthi-Miliz greift erneut Containerschiff an

Derweil hat die jemenitische Huthi-Miliz nach Angaben des US-Militärs erneut ein Containerschiff im Nahen Osten angegriffen. Die Miliz habe am Mittwoch aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen drei Raketen auf einen unter US-Flagge fahrenden Frachter abgeschossen, der den Golf von Aden durchquert habe, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs mit. Eine der Raketen sei ins Meer gestürzt, die anderen beiden seien von einem Zerstörer der US-Marine abgeschossen worden. Es wurden keine Verletzten oder Schäden an dem Schiff gemeldet.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas greifen die jemenitischen Huthi - aus Solidarität mit der Hamas - immer wieder Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel im Roten Meer an. Als Reaktion darauf führen die USA und Großbritannien mit der Unterstützung Verbündeter Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen.

Huthi fordern Briten und US-Amerikaner zur Ausreise aus dem Jemen auf

Die Huthi fordert britische und US-amerikanische Mitarbeiter der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisationen zur Ausreise aus von ihnen kontrollierten Regionen im Jemen auf. Aus Kreisen der proiranischen Miliz erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch, dass die Aufforderung als Reaktion auf die wiederholten Angriffe der USA, Großbritanniens und weiterer Verbündeter auf Huthi-Ziele im Land erfolgt sei. Die Betroffenen sollten die von den Huthi kontrollierte Hauptstadt Sanaa innerhalb eines Monats verlassen. „Die Briten und die Amerikaner werden sicher abreisen“, hieß es. Staatsangehörige, deren Länder nicht an den Angriffen beteiligt wären, dürften im Land bleiben.

UN-Gericht: Entscheidung über Waffenstillstand in Gaza am Freitag

Der Internationale Gerichtshof wird am Freitag seine Entscheidung über einen Eilantrag Südafrikas verkünden, im Gaza-Krieg einen sofortigen Waffenstillstand anzuordnen. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag gab den Termin am Mittwoch bekannt. Südafrika hatte vor zwei Wochen eine Klage wegen Völkermords gegen Israel eingereicht und in dem Eilverfahren als vorläufige Maßnahme einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser gefordert.

Das Gericht entscheidet noch nicht in der Hauptsache, dem Völkermord-Vorwurf, sondern zunächst nur über den Eilantrag zu einem Ende der militärischen Handlungen. Den Vorwurf Südafrikas, systematisch völkermörderische Handlungen gegen die Palästinenser zu haben, hat Israel entschieden zurückgewiesen. Das Verfahren zu dem Hauptvorwurf kann Jahre dauern. Eine Entscheidung des Gerichts ist zwar bindend, doch haben die UN-Richter selbst keine Machtmittel, diese auch durchzusetzen. Ein negativer Beschluss könnte Israel schaden und den internationalen Druck auf die Regierung des Landes weiter erhöhen.

Was am Donnerstag wichtig wird

Die Verhandlungen um eine neue Feuerpause scheinen im Gange. Das israelische Militär führt einen mehrtägigen Einsatz gegen die Hamas im Westen von Chan Junis durch. Zuletzt gab es im Bereich der größten Stadt im Süden des Gazastreifens besonders heftige Kämpfe. Tausende Palästinenser flüchten derzeit aus der umkämpften Stadt.

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