Das Gericht in Trapani hat entschieden, keine Hauptverhandlung gegen die angeklagte Besatzung des deutschen Seenot-Rettungsschiffs Iuventa einzuleiten. Der seit 2017 andauernde Prozess, der auf Ermittlungen basierte, wurde abgewiesen. Den Seenotrettern wurden Vorwürfe der Kriegsschlepperei gemacht, die mit langjährigen Haftstrafen hätten enden können.
Die Einstellung des Verfahrens zeichnete sich bereits nach einer Anhörung im Februar ab, bei der die Haupt-Belastungszeugen sich nicht an ihre ursprünglichen Aussagen erinnern konnten. Die Anklage basierte auf ihren früheren Aussagen, die behaupteten, dass die Iuventa-Crew mit libyschen Schleppernetzwerken zusammengearbeitet habe. Diese Vorwürfe wurden von den Angeklagten stets bestritten.
Die Staatsanwaltschaft kam nach der Anhörung zu dem Schluss, dass kein Verbrechen stattgefunden habe und die Haupt-Belastungszeugen unglaubwürdig seien. Das beschlagnahmte Schiff aus dem Jahr 2017 soll freigegeben werden. Die Aktivisten der Iuventa haben insgesamt über 14.000 Menschen aus Seenot gerettet und dabei mehrfach mit anderen NGOs zusammengearbeitet.