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Kiew in der Kritik: „Strategischer Fehler“ bei Gegenoffensive?

Die Gegenoffensive der Ukraine: Langsamer Fortschritt und schwere Kritik

Seit über einem Jahr befindet sich die Ukraine im Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff. Eine groß angekündigte Gegenoffensive sollte im Frühjahr oder spätestens im Sommer stattfinden und ein Befreiungsschlag für die ukrainische Armee sein. Allerdings verläuft die Offensive bisher schleppend, und pro-ukrainische Kriegsblogger werfen Kiew schwere militärstrategische Fehler vor. Sie halten auch eine Beendigung des Krieges im Jahr 2024 für unrealistisch.

Die westlichen Partner der Ukraine haben schnell erkannt, dass die Gegenoffensive nicht so schnell voranschreitet, wie geplant. Obwohl die ukrainische Armee kontinuierliche Erfolge verzeichnen konnte, ist der Fortschritt langsamer als erwartet. Die Blogger des Telegramkanals "DeepState", die den Krieg gegen die Ukraine seit der russischen Invasion beobachten, berichten, dass es der Ukraine in den letzten vier Monaten gelungen ist, südlich der Städte Andriiwka und Klischtschiwka Gebiete zu räumen, was die Möglichkeit eines Angriffs in Richtung der Straße nach Horliwka eröffnet. Dies wurde auch durch geolokale Aufnahmen des US-amerikanischen "Institute of the Study of War" (ISW) bestätigt, die geringfügige Fortschritte östlich und nordöstlich von Andriiwka dokumentierten.

Allerdings zeigt sich an der Nordfront von Bachmut ein anderes Bild. Die "Deepstate"-Bloggerin bezeichnet den strategischen Fehler, das im Tiefland gelegene Berkhiwka vorzustoßen, als teuer. Die Versuche, die feindlichen Stellungen bei Zaliznyanske und Razdolivka zu durchbrechen, waren ebenfalls erfolglos. Bachmut ist für die ukrainische Armee noch weit entfernt. Laut den Bloggern handelt es sich dabei um eine Hochburg mit Tausenden von russischen Kämpfern. Der Sprecher der ukrainischen Ostgruppe der Streitkräfte, Ilja Jewlasch, gibt an, dass sich über 10.000 russische Soldaten in Bachmut konzentriert hätten. Diese Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.

Auch südlich von Welyka Nowosilka, an der Grenze der von Russland besetzten Regionen Donezk und Saporischschja, läuft die Gegenoffensive nicht gut. Die Ukraine konnte das Dorf Robotyne in Saporischschja unter ihre Kontrolle bringen, aber weitere Gebiete wie Werbowe und Kopani bleiben in feindlicher Hand. Während die Ukraine Ende August die erfolgreiche Rückeroberung von Robotynes ​​verkündete, hat sich dort angeblich ein tragisches Ereignis ereignet, das weitere Offensivaktionen erschwert. Die genauen Details dazu wurden nicht genannt.

Experten sind sich uneins über den Fortschritt der Gegenoffensive. Sicherheitsexperte Nico Lange von der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz sieht die Situation etwas optimistischer. Bei einer Analyse auf der Konferenz der Kiewer Gespräche stellte er fest, dass die russische Armee anfangs Probleme hatte, da die Verteidigungslinie stark befestigt war. Allerdings hat die Ukraine in den letzten fünf bis sechs Wochen kontinuierliche Fortschritte gemacht, wenn auch langsam und größtenteils zu Fuß. Die Russen verlieren hingegen an Geländegewinn.

Eine aktuelle Analyse des ISW zeigt, dass die offiziellen Streitkräfte von Novomayorsk, nur wenige Kilometer von Welyka Nowosilka entfernt, geringfügig vorgerückt sind. Die russischen Streitkräfte konnten hingegen keine bestätigten Fortschritte erzielen. Es scheint also nicht so schlecht um die ukrainische Gegenoffensive in der Region zu stehen, wie von den ukrainischen Bloggern behauptet. Allerdings sind die Fortschritte immer noch gering.

Die Situation bleibt für die Ukraine weiterhin herausfordernd, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Gegenoffensive entwickeln wird. Es ist jedoch klar, dass die Ukraine mit vielen Hindernissen und Schwierigkeiten konfrontiert ist, während sie gegen den russischen Angriff kämpft.

Fragen und Antworten:

  1. Warum verläuft die Gegenoffensive der Ukrainer schleppend?

Die Gegenoffensive der Ukrainer verläuft schleppend, weil die Armee trotz stetiger Erfolge langsamer voranschreitet als geplant. Die strategischen Fehler, wie beispielsweise das Vorrücken in das im Tiefland gelegene Berkhiwka, haben der Ukraine teuer zu stehen gekommen und haben dazu geführt, dass sie noch weit davon entfernt ist, Bachmut zu umstellen.

  1. Was wurde auf der Nordfront von Bachmut berichtet?

Auf der Nordfront von Bachmut wurde berichtet, dass die ukrainische Armee keine nennenswerten Erfolge bei dem Versuch hatte, die feindlichen Stellungen bei Zaliznyanske und Razdolivka zu durchbrechen. Die Blogger des Telegramkanals "DeepState" bezeichnen Bachmut als eine "Hochburg, in der Tausende von Kämpfern konzentriert sind".

  1. Wie steht es um die Gegenoffensive südlich von Welyka Nowosilka?

Die Gegenoffensive südlich von Welyka Nowosilka, an der Grenze der von Russland besetzten Regionen Donezk und Saporischschja, verläuft laut den Kriegsblogger schlechter. Obwohl die Ukraine das Dorf Robotyne in Saporischschja unter ihre Kontrolle gebracht hat, ist es bisher nicht gelungen, weiter voranzukommen und Werbowe und Kopani einzunehmen. Außerdem hat eine "Tragödie" einer ukrainischen Brigade dazu geführt, dass weitere Offensivaktionen erschwert wurden. Die genauen Details werden jedoch nicht genannt.

  1. Wie beurteilen andere Experten die Situation der Gegenoffensive?

Laut Sicherheitsexperte Nico Lange von der Zeitenwende-Initiative der Münchner Sicherheitskonferenz machen die Ukrainer in der Region Fortschritte, wenn auch auf eine mühevolle Art und Weise und meistens zu Fuß. Die russische Armee hatte zwar anfangs Probleme aufgrund der stark befestigten Verteidigungslinien, aber seit fünf bis sechs Wochen erreichen die Ukrainischen Streitkräfte kontinuierlich Wegmarken und die Russen verlieren an Boden. Eine Analyse des ISW unterstützt diese Aussage und zeigt geringfügige Fortschritte der ukrainischen Armee.

  1. Wann wird der Krieg voraussichtlich enden?

Laut den pro-ukrainischen Kriegsbloggern sehen sie auch im Jahr 2024 kein Ende des Krieges. Es gibt jedoch keine weiteren Angaben oder Prognosen zu einem möglichen Enddatum des Konflikts.

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