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Neue Nazi-Vergleiche in Moskau: ISW warnt vor russischer Aggression gegen Moldau.

Moskau hat seine Rhetorik gegenüber Moldau verschärft, wobei das russische Außenministerium von einem "Völkermord" spricht und Vergleiche mit den Nazis zieht. Diese Entwicklung wird als bemerkenswerte Wendung in der offiziellen Moskauer Rhetorik angesehen. Die US-Denkfabrik ISW vermutet, dass Kremlchef Putin weitreichende Pläne hegt, um die Kontrolle über ganz Moldau und nicht nur über einige Regionen zu sichern.

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, griff in einem Interview zum "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland nicht nur Bundeskanzler Olaf Scholz und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an, sondern äußerte sich auch zu Moldau. Sie zog Vergleiche zum Nationalsozialismus und warf der demokratisch gewählten Regierung unter Präsidentin Maia Sandu vor, ähnliche Methoden wie die Nazis anzuwenden.

Sacharowa behauptete, dass die Regierung von Moldau die eigene Sprache durch Rumänisch ersetzen wolle und deutete dies als Elemente eines Völkermords an einem ganzen Volk. Die Experten des ISW interpretieren diese Äußerungen als Hinweis darauf, dass Moskau mit einer neuen Regierung in Moldau rechnet, die im Gegensatz zur aktuellen westlich orientierten Regierung stehen wird. Es wird vermutet, dass Russland eine Aggression in ganz Moldau rechtfertigen könnte, ähnlich wie in der Ukraine.

In den pro-russischen Regionen Gagausien und Transnistrien in Moldau leben erhebliche russischsprachige Bevölkerungsgruppen. Analysten sehen die Teilnahme des Anführers des kremlfreundlichen Oppositionswahlblocks "Moldovan Victory" an der Siegesparade in Moskau als Indiz dafür, dass der Kreml die Absicht hat, ganz Moldau zu destabilisieren und den Demokratisierungs- sowie den EU-Beitrittsprozess des Landes zu untergraben.

Transnistrien, das von Russland als eigenständiger Staat anerkannt wird, grenzt an die Ukraine und beherbergt etwa 375.000 Einwohner. Diese Region besitzt eigene paramilitärische Einheiten und hat über 1000 russische Soldaten stationiert. Im Februar baten die Separatisten Russlands um Schutz vor der Regierung in Chisinau. Die Entwicklungen in Moldau werden genau beobachtet, da sie potenziell weitreichende Auswirkungen auf die geopolitische Lage und Stabilität der Region haben könnten.

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