Das Parlament in Pakistan hat Shehbaz Sharif erneut zum Regierungschef des Landes gewählt.
Shehbaz Sharif als erklärter Premierminister
Shehbaz Sharif erhielt 201 Stimmen, während sein Gegenkandidat Omar Ayoub Khan nur 92 Stimmen erhielt. Ayaz Sadiq, der Sprecher der Nationalversammlung, bekräftigte im Fernsehen, dass Shehbaz Sharif nun offiziell der Premierminister Pakistans sei. Sharif war bereits von April 2022 bis August 2023 Premierminister des Landes, bevor das Parlament aufgelöst wurde und eine geschäftsführende Regierung eingesetzt wurde.
Rückkehr zur Macht unter Protesten
Omar Ayoub Khan, unterstützt von dem inhaftierten Ex-Premier Imran Khan und dessen Oppositionspartei PTI, wurde von Shehbaz Sharifs Ernennung zum Regierungschef begleitet. Die Unterstützer Khans reagierten mit Buhrufen auf die Entscheidung.
Uneindeutige Parlamentswahl
Die Parlamentswahl am 8. Februar war von Gewalt überschattet und endete ohne klaren Sieger. Kandidaten, die von dem inhaftierten Ex-Premierminister Imran Khan unterstützt wurden, erhielten die meisten Sitze, was zu Spekulationen über Wahlmanipulation führte. Schließlich einigten sich die Parteien, darunter die Muslimliga PML-N und die Volkspartei PPP, auf eine Regierungskoalition.
Herausforderungen der neuen Regierung
In seiner vorherigen Amtszeit hatte die Regierung Sharif Hilfen mit dem Internationalen Währungsfonds ausgehandelt. Diese Vereinbarung läuft im April ab und hat zu steigenden Preisen und zusätzlichem Druck auf die ärmeren Bevölkerungsschichten geführt. Es wird erwartet, dass die neue Regierung unverzüglich Gespräche mit dem IWF aufnehmen wird, um die Wirtschaft zu stützen und den wachsenden Unmut über zunehmende Armut zu adressieren.
Konfrontation mit Protesten erwartet
Beobachter gehen davon aus, dass die Regierung auch mit Protesten von Kahns Anhängern konfrontiert wird. Imran Khan war bis 2022 an der Macht und wurde durch ein Misstrauensvotum des Parlaments abgesetzt. Er wurde unter anderem wegen der Preisgabe von Staatsgeheimnissen zu Haft verurteilt und beschuldigt das Militär für seinen Sturz verantwortlich zu sein.