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Rückgang ausländischer Investitionen in China

Der Geldfluss nach China nimmt ab: Ausländische Unternehmen stecken ihre Mittel vermehrt in andere Länder. Das liegt auch an Chinas Sicherheitspolitik.

Vermeiden, schwache Wirtschaft, hohe Kreditkosten: Ausländische Unternehmen haben 2023 erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt weniger in China investiert. Deren Direktinvestitionen summierten sich auf nur noch 1,13 Milliarden Yuan (146 Milliarden Euro), wie das Handelsministerium am Freitag in Peking mitteilte. Dies entspricht einer Ablehnung von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es ist das erste Minus seit 2012.

Die Entwicklung kommt nicht völlig überraschend: Viele westliche Regierungen raten Unternehmen davon ab, alles auf die Karte China zu setzen. Sie sollten Investitionen besser breiter streuen. Die Unternehmen investieren daher verstärkt in Schwellenländer, die dem Westen gegenüber freundlicher eingestellt sind – etwa Indien.

Volkswirtin: „2024 wird es noch schlimmer werden“

„Derisking“ (englisch für „Risiken vermindern“) nennt sich diese Strategie auch. Hinzu kommt, dass Chinas Konjunktur schwächelt. Besonders die Immobilienkrise belastete das Wachstum, das zuletzt um einiges niedriger ausgefallen ist als vor der Corona-Pandemie.

Experten rechnen damit, dass die Investitionen künftig noch stärker zurückgehen. „2024 wird es noch schlimmer werden“, sagte die Chefvolkswirtin für den asiatisch-pazifischen Raum beim Finanzhaus Natixis, Alicia Garcia Herrero. „Ich denke, dass die ausländischen Direktinvestitionen weiter sinken werden.“

Taiwan-Konflikt sorgt für Sicherheit

Chinas Ministerpräsident Li Qiang betonte diese Woche beim Weltwirtschaftsforum, dass die chinesische Wirtschaft offen für Geschäfte sei und hob das Potenzial für ausländische Investitionen hervor.

Dass Präsident Xi Jinping zunehmend den Fokus auf die nationale Sicherheit legt, insbesondere das jüngste harte Vorgehen gegen Beratungsunternehmen, hat aber viele ausländische Unternehmen verunsichert. Sie befürchten außerdem, dass der Taiwan-Konflikt eskalieren und westliche Sanktionen nach sich ziehen könnten – ähnlich denen gegen Russland nach dem Überfall auf die Ukraine.

Auch die Kreditkosten für multinationale Unternehmen sind im vergangenen Jahr infolge der Zinserhöhungen etwa durch die US-Notenbank gestiegen. Daher zögerten die Muttergesellschaften chinesischer Tochterunternehmen, ihre Investitionen zu erhöhen, sagten Analysten.

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