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Russland soll Transnistrien nicht unter Druck setzen

Interview mit Osteuropa-Expertin Nadja Douglas

Stand: 29.02.2024 19:51 Uhr

Die Osteuropa-Expertin Douglas ist der Meinung, dass Russland derzeit keine Annexion Transnistriens plant. Der Hilferuf der abtrünnigen Teilrepublik an Moskau wird als Reaktion auf jüngste Schritte der Republik Moldau interpretiert.

Zweifel an einer Annexion

In einem Interview äußerte sich Nadja Douglas zu Transnistriens Bitte um Schutz bei Russland. Sie verdeutlichte, dass Transnistrien diese Entscheidungen nicht unabhängig getroffen habe, sondern in Absprache mit Russland erfolgten. Trotzdem bezweifelt sie, dass es zu einer Annexion oder einem Krieg gegen die Republik Moldau kommen wird, da Transnistrien hauptsächlich Druck auf Moldau ausüben und die russische Unterstützung demonstrieren möchte.

Einschätzung zu einer möglichen Intervention

Die Expertin äußert sich auch zu der möglichen wirtschaftlichen und militärischen Rechtfertigung einer Intervention in Transnistrien. Sie hält es für unwahrscheinlich, da Russland bereits stark in der Ukraine engagiert sei. Obwohl es strategische Überlegungen gab, eine Landbrücke nach Transnistrien zu schaffen, sieht die aktuelle Situation anders aus und eine Intervention steht nicht unmittelbar bevor.

Transnistriens Bezug zu Russland

Douglas betont, dass die Bevölkerung in Transnistrien kulturell eher an Russland orientiert ist, obwohl 90 Prozent der Einwohner mittlerweile die moldauische Staatsangehörigkeit besitzen. Trotzdem bleibt die Orientierung an Russland stark ausgeprägt, auch wenn die Zuverlässigkeit und Einschätzbarkeit Russlands als Schutzmacht in Frage gestellt wird.

Fazit des Interviews

Insgesamt zeigt sich, dass die Situation in Transnistrien durch die politische Entwicklung in der Region zunehmend komplexer wird. Die Expertin Nadja Douglas betont, dass eine Annexion durch Russland oder ein Krieg mit der Republik Moldau derzeit unwahrscheinlich sind, da andere politische und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Russlands Engagement in der Ukraine spielt dabei ebenso eine Rolle.

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