Das Meer spült tote Körper an den Strand. Immer wieder. In der Urlaubsregion Antalya häufen sich Leichenfunde. Die Behörden haben einen schlimmen Verdacht.
Aksu – Es sind erschütterliche Bilder von der türkischen Riviera. Innerhalb von fünf Tagen wurden sechs Leichen an verschiedene Urlaubsstrände in der Region Antalya geschwemmt. Bei manchen sollen Gliedmaßen fehlen.
Hotelangestellte finden Leiche an Urlaubsstrand in der Türkei – die sechste in fünf Tagen
Den jüngsten Fund haben Angestellte eines Fünf-Sterne-Hotels in der Stadt Aksu am Sonntag (21. Januar) gemacht. Es handelte sich beim Toten um einen jungen Mann. Am Samstag hatte das Meer zwei tote Körper angespült. Einen in Manavgat und einen in Serik. Und in der Woche wurden zuvor ein totes Kind sowie eine erwachsene Leiche an den Stränden von Alanya gefunden, schreibt Tägliches Sabah.
Alle Leichen sind in einem 73 Kilometer langen Küstenabschnitt aufgetaucht, berichtet Hürriyet. Manche Körper sollen so schwer beschädigt gewesen sein, dass sie nicht mehr identifizierbar waren. Teilweise sieht es so aus, als seien Körperteile abgeschnitten worden.
Woher kommen die vielen Toten in der Urlaubsregion Antalya?
In der Region wächst die Sorge. Woher kommen die vielen Toten? Bei der Frau, die in Serik angespült wurde, könnte es sich um eine 18-Jährige handeln, die seit rund zwei Wochen vermisst wird. Ihre Familie ist aus Istanbul angereist, damit ein DNA-Test stattfinden kann.
Falls dahinter wirklich eine Tragödie steckt, ähnlich wie im Fall zweier toter Männer auf Mallorca, erklärt das jedoch noch nicht die große Zahl der Leichenfunde. Gerade in so kurzer Zeit.
Küstenwache vermutet Zusammenhang mit Bootsunglück vor der Küste der Türkei
Dazu hat die Küstenwache einen Verdacht. Vor der Küste ist vor kurzem ein Flüchtlingsschiff gesunken, womöglich handelt es sich bei den Toten um Geflüchtete aus Syrien.
Menschenrechtsorganisationen bezeichnen die Mittelmeerroute als tödlichste Fluchtroute, die es gibt. Sie führt direkt an der Küste im Süden der Türkei vorbei. Alleine 2022 sind mindestens 2400 Menschen auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer gestorben, schreibt die UNO-Flüchtlingshilfe. Die Dunkelziffer scheint deutlich höher.