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Stromausfall in über 1.000 Gemeinden bei Minusgraden

Die Ukraine-News vom Dienstag, 9. Januar 2024

Selenskyj: Nachschub muss schneller bei der Truppe ankommen

Die von Russland angegriffene Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Nachschub für ihre Armee verbessern. Der Staatschef sprach am Dienstag mit den Spitzen des Militärs und der zuständigen Ministerien über die Versorgung der Einheiten mit Munition und Drohnen, wie er abends in seiner Videoansprache berichtete. „Die Hauptsache ist, dass die gesamte Logistik schneller werden muss“, sagte Selenskyj. Die ukrainischen Truppen leiden nach Berichten von der Front unter Munitionsmangel. Angesichts der häufigen russischen Luftangriffe gibt es auch Befürchtungen, dass die Flugabwehr die Munition ausgeht.

Ukrainisches Militär meldet viele Bodengefechte

Die ukrainischen Bodentruppen sehen sich trotz heftigem Frost weiter vielen russischen Angriffen ausgesetzt. Am Dienstag habe es 64 versuchte russische Sturmangriffe gegeben, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Die Zahl war etwas höher als in den vergangenen Tagen. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig“, hieß es. Alle russischen Angriffe wurden abgewehrt, teilte der Generalstab mit, ohne dass diese Angaben unabhängig überprüfbar waren.

Selenskyj sieht Verlangsamung der russischen Rüstungsindustrie

Der russische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Hinweise auf eine Verlangsamung in der russischen Rüstungsindustrie. „Es gibt eindeutige Hinweise für eine Verlangsamung in der russischen Rüstungsindustrie“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Aber damit Sanktionen zu 100 Prozent greifen, müssen auch die Schlupflöcher der Strafmaßnahmen zu 100 Prozent gestopft werden.“ Selenskyj lieferte keine Belege für seine Behauptung. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Kreml-Kritiker Nawalny erneut in Einzelhaft verlegt

Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist nach eigenen Angaben erneut in Einzelhaft verlegt worden. „Er habe sieben Tage in der Isolationszelle bekommen“, erklärte Nawalny am Dienstag in einem Onlinedienst. Dieses Mal warfen ihm die Wärter seine Angaben vor, dass er sich nicht der entsprechenden Form vorgestellt hatte. Laut Nawalnys Sprecherin ist es bereits 24. Mal in einer solchen Strafzelle. Insgesamt habe Nawalny bereits 273 Tage in Isolation verbracht.

Selenskyj persönlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos

Der Präsident der Welt Wolodymyr Selenskyj nimmt in diesem Jahr persönlich am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos teil. Das kündigte WEF-Präsident Børge Brende am Dienstag an. Am Sonntag (14. Januar), einen Tag vor dem Auftakt des WEF, findet in Davos bereits ein Ukraine-Treffen statt. Daran nehmen Sicherheitsberater und ranghohe Beamte aus rund 70 Ländern teil.

Tote und Verletzte nach Drohnenangriffen in Westrussland

Bei Drohnenangriffen auf verschiedene strategische Ziele in Westrussland sind nach Behördenangaben eine Frau getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. In der Ortschaft Gornal sei eine Einwohnerin durch Splitterverletzungen nach einem Drohneneinschlag ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur der Region Kursk, Roman Starowoit, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Ziel der Angriffe war laut Medienberichten der militärisch genutzte Flughafen der Region. Moskau macht Kiew für die Angriffe verantwortlich.

Kreml: Russische Armee tut alles für Ende der Angriffe auf Belgorod

Die russische Armee tut nach Kreml-Angaben alles, um den russischen Beschuss der grenznahen Stadt Belgorod zu stoppen. „Natürlich wird unser Militär weiterhin alles tun, um die Gefahr zunächst zu verringern und sie dann ganz zu beseitigen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag zu Reportern. Er warf der ukrainischen Armee vor, mit Waffen aus Lieferungen der europäischen Verbündeten zivile Ziele in der Stadt mit etwa 340.000 Einwohnern anzugreifen.

Russland sieht sich auf dem Schlachtfeld wieder in der Initiative

Das Militär wird im Jahr 2023 nach eigenen Angaben die Initiative auf dem russischen Schlachtfeld in der Ukraine zurückerobert haben. „Im vergangenen Jahr haben die Verluste des Gegners 215.000 Soldaten und 28.000 Einheiten überschritten“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag bei einer Militärbesprechung. Entlang der gesamten Front habe sich Russland die strategische Initiative gesichert, fügte er hinzu. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen jedoch nicht.

Mehr als 1.000 Gemeinden in der Ukraine bei Minusgraden ohne Strom

Nach ukrainischen Angaben sind Kommunen in neun Regionen des Landes von der Stromversorgung abgeschnitten. „Seit heute Morgen wurde aufgrund des schlechten Wetters, stärker Wind, Eis, in 1025 Orten der Strom abgeschaltet“, teilte der Betreiber des Stromnetzes des Landes, Ukrenergo, mit. Alle übrigen Bürgerinnen und Bürger seien entschlossen, Strom zu sparen, da die Energieversorgung durch russische Angriffe beschädigt wurde. Der Stromverbrauch erreicht derzeit Spitzenwerte, da die Temperaturen in vielen Landesteilen auf bis zu minus 15 Grad Celsius gefallen sind.

Vereinigte Nationen brauchen Milliarden für Ukraine-Hilfe

Wegen des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine UN-Schätzungen, aufgrund derer in diesem Jahr 40 Prozent der Bevölkerung oder mehr als 14,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Das UN-Nothilfebüro (OCHA) braucht dafür 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) und bittet um Spenden, wie ein OCHA-Sprecher am Dienstag in Genf sagte. Das ist weniger als für 2023, als OCHA 3,95 Milliarden Dollar für die Ukraine veranschlagt hatte.

Ifo: EU-Exporte nach Russland sinken auf 37 Prozent des Vorkriegsniveaus

Die EU-Exporte nach Russland sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022 laut ifo Institut auf 37 Prozent des Vorkriegsniveaus gesunken. „Ein Grund für das immer noch hohe Exportvolumen nach Russland ist, dass insgesamt nur 32 Prozent aller Produkte aus der EU sanktioniert sind“, sagte Feodora Teti, stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, am Dienstag.

Angriffe auf elektronische Zahlungssysteme

Die Ukraine kämpft gegen Angriffe auf seine Zahlungssysteme. Das Land wehrt sich seit zwei Wochen gegen russische massive Cyberattacken auf staatliche Zahlungsnetzwerke, sagte der Vorsitzende des parlamentarischen Finanzausschusses Danilo Hetmantsew. Russische Hacker hatten zuletzt versucht, systemrelevante Software für Zahlungen aus der ukrainischen Staatskasse zu zerstören. Die Angriffe wurden erfolgreich abgewehrt.

Moskau: Drei Verletzte in der Region Belgorod

Bei städtischen Angriffen auf die grenznahe russische Region Belgorod sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei Menschen verletzt worden. Die Luftabwehr hat zehn Raketen abgefangen. „In mehrstöckigen Wohngebäuden seien Fenster zersplittert, mehrere Fahrzeuge seien beschädigt worden“, erklärte der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Er habe sich an andere russische Regionen mit der Bitte gewandt, Kinder aus Belgorod aufzunehmen.

Selenskyj droht Russland mit Vergeltung

Die Ukraine wird die jüngsten schweren Angriffe Russlands eigenen Angaben nicht unbeantwortet lassen. „Der Terrorstaat wird definitiv unsere Antwort spüren“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache.

Ukraine: Keine Wehrpflicht für Frauen

Ein ukrainischer Gesetzesentwurf zur militärischen Mobilisierung sieht nach offiziellen Angaben weder die Einberufung von Frauen noch eine Lotterie vor. „Ich kann definitiv sagen, dass es keine Lotterie für die Einberufung und keine Mobilisierung von Frauen geben wird“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des Parlaments.

Fazit

Die Ukraine befindet sich weiterhin in einem intensiven Konflikt mit Russland, der sowohl militärische als auch wirtschaftliche Auswirkungen hat. Die internationale Gemeinschaft wird dringend um Unterstützung gebeten, um den Bedarf an humanitärer Hilfe zu decken. Die Situation bleibt weiterhin sehr angespannt, und die Entwicklungen sind von großer Bedeutung für die Sicherheit und Stabilität in der Region.

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