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Unterstützung für Biden bei Vorwahl der US-Demokraten

In South Carolina hat US-Präsident Biden klar die Vorwahl der Demokraten gewonnen. Dort, wo ihm bereits vor vier Jahren der Durchbruch zur Kandidatur gelang. Doch dieses Mal gibt es auch kritische Stimmen.

Silvia und Ron kommen aus einem Wahllokal in Charleston. Sie haben US-Präsident Joe Biden gewählt. „Er ist der Beste für das Amt“, sagen die beiden Afroamerikaner. Auch Darleen, eine zierliche alte Dame, hat für Biden gestimmt, weil sie ihm „komplett vertraut“ ist.

Und tatsächlich dauerte es keine 25 Minuten nach Schließung der Wahllokale, bis Biden als Sieger der Vorwahl feststand – mit rund 96 Prozent der Stimmen. Ein erwarteter Sieg, aber auch ein überzeugender. Keine Überraschung für den Vorsitzenden der demokratischen Partei im Kreis Charleston, Sam Skardon. Der 35-Jährige sitzt entspannt in einer Bar. „Die Demokraten in South Carolina lieben Joe Biden“, erklärt er und sagt für Biden den großen Schub aus dem Südstaat voraus, wie auch schon 2020, als South Carolina in den demokratischen Vorwahlen für Biden der Wendepunkt war. South Carolina ebnete Biden damals den Weg zur Präsidentschaftskandidatur.

Als Schub hat auch Biden selbst das Ergebnis dieser ersten demokratischen Vorwahl 2024 interpretiert. „Es besteht kein Zweifel daran, dass die Menschen in South Carolina „uns auf den Weg gebracht haben, erneut die Präsidentschaft zu gewinnen – und Donald Trump erneut zum Verlierer zu machen“, erklärte Biden.

Landesweit sehen die Umfragen allerdings schlecht für ihn aus. Und auch in den Wahllokalen in South Carolina sind kritische Stimmen zu hören. Liz zum Beispiel hat zwar für Biden gestimmt, weil sie findet, er habe großartige Arbeit gemacht. Aber eigentlich würde sie sich nun einen anderen Kandidaten wünschen. Es ist eine Zeit für jemand Neues.

Wie drei Viertel der Amerikaner findet Liz Biden einfach zu alt. Dianne spricht in einem anderen Wahllokal: Für sie ist es keine Frage des Alters, sondern, wie fähig jemand ist. Manche funktionierten nicht im Alter von 20 Jahren, so Dianne.

Über die Altersfrage diskutieren sie auch in einem Café in der Kleinstadt Summerville im Kreis Dorchester, etwa eine halbe Stunde von Charleston entfernt. Gerade hat die monatliche Kaffeerunde für neue Mitglieder der demokratischen Partei begonnen. John, Richard, David und Debra begrüßen Karen. Der Tisch ist mit Werbung für die Demokraten geschmückt, darauf Pappbecher mit Kaffee, John und Richard tragen Sweatshirts der demokratischen Partei Dorchester. Neu-Mitglied Karen erzählt, sie sei noch nie politisch aktiv gewesen. Jetzt wollen sie das aber ändern, sie wollen mit Leuten zusammen sein, die politisch die gleichen Ziele hatten.

Gerade in diesem Jahr der Präsidentschaftswahl ist es ihr wichtig, die Demokraten zu unterstützen. In Summerville sind sie auch schon dabei, nach der Vorwahl in ihrem Bundesstaat für die Präsidentschaftswahl im November zu planen. Mit voller Kraft wollten sie sich jetzt auf den Wahlkampf konzentrieren, vor allem darauf, die Leute an die Urne zu bringen, erklärt John, die anderen Nicken.

Denn es wird darum gehen, Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Die Wahlbeteiligung in South Carolina liegt bei dieser Wahl unter fünf Prozent. Bidens Wahlkampf-Strategien werden nun genau analysiert, wer gewählt hat und auch, wie er in der schwarzen Bevölkerung abgeschnitten hat.

Denn auf die ist Biden angewiesen, wenn er im November Chancen auf den Sieg und damit eine zweite Amtszeit haben will.

Nina Barth, ARD Washington, zzt. Charleston/South Carolina, tagesschau, 04.02.2024 05:52 Uhr

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