Umgehung der EU-Sanktionen durch Russland
Laut einer neuen Studie des Münchner Ifo-Instituts und Econpol hat Russland Wege gefunden, um die westlichen Wirtschaftssanktionen zu umgehen. Die Forscher haben die russischen Handelsströme analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Russland kriegswichtige Waren über frühere Sowjetrepubliken, China und die Türkei importiert, um die EU-Sanktionen zu umgehen.
Umgehung über die Türkei
Besonders brisant ist die Erkenntnis, dass die Türkei eine wichtige Rolle bei der Umgehung der Sanktionen spielt. Über die Türkei importiert Russland vor allem mechanische und elektrische Maschinen, die auf den Sanktionslisten der EU stehen. Die EU hat zwei Listen mit verbotenen Gütern erstellt, zu denen unter anderem Maschinen, Motoren, Kräne, Schaufellader, elektronische Bauteile und mehr gehören.
Importe aus anderen Ländern
Die Studie zeigt auch, dass Russland vermehrt kriegswichtige Waren aus anderen Ländern bezieht, die nicht direkt von den Sanktionen betroffen sind. Zum Beispiel importiert Russland nun viele Halbleiter aus Hongkong und Datenverarbeitungsgeräte aus Kasachstan. Dies deutet laut den Forschern mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine gezielte Sanktionsumgehung hin.
Fazit
Die Ergebnisse der Studie werfen ein neues Licht auf die Wirksamkeit der EU-Sanktionen gegenüber Russland. Trotz der Versuche, den Handel mit kriegswichtigen Waren zu unterbinden, scheint Russland einen Weg gefunden zu haben, um weiterhin an die benötigten Waren zu gelangen. Die EU wird sich daher vermutlich weiterhin mit der Entwicklung neuer Strategien zur Einhaltung der Sanktionen auseinandersetzen müssen.