Kriegsgefahr in Europa: Viele Menschen bereiten sich auf Ernstfall vor
Eine INSA-Umfrage zeigt, dass viele Menschen Sorge vor einem Krieg in Europa haben. In Deutschland wächst die Angst vor einem Angriff – etliche bereiten sich vor.
In vielen europäischen Ländern herrscht derzeit besorgte Stimmung. Durch den Ukraine-Krieg scheint die Kriegsgefahr in Europa so hoch wie lange nicht mehr. Politiker warnen vermehrt vor der wachsenden Bedrohung durch Russland. Der Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte in einem Interview mit dem Tagesspiegel vor Kurzem, dass er einen Krieg zwischen Russland und der NATO in den nächsten Jahren für möglich hält. Auch der norwegische Armeechef richtete einen dramatischen Appell an seine Landsleute. Als Reaktion plant die NATO im Februar ein großes Übungsmanöver, an dem sich auch die Bundeswehr beteiligen wird.
Umfrage zeigt: Ukraine-Krieg und Putin beunruhigen viele Menschen in Deutschland
Die Entwicklungen besorgen viele Menschen in Deutschland. In einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA im Auftrag der Bild gaben 46 Prozent der Befragten an, dass ihnen ein möglicher Russland-Angriff auf Deutschland Sorgen mache. Dabei schätzten Linken-Wähler und CDU-Wähler die Kriegsgefahr höher ein als Sympathisanten der neu gegründeten Wagenknecht-Partei und der AfD.
Die Umfrage ergab auch, dass immer mehr Menschen in Deutschland Vorräte anlegen, um sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Von den Befragten sagten 39 Prozent, dass sie sich mit strategischen Lebensmitteleinkäufen gezielt auf einen potenziellen Krieg vorbereiten.
Vorräte anlegen: So machen Sie es richtig
Seit der Coronapandemie spielen Lebensmittelvorräte beim Einkaufen eine größere Rolle als bisher. Das Bundesamt für Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz (BBK) empfiehlt Bürgern schon seit Längerem einen Vorrat an Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel anzulegen.
Der Vorratskalkulator des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ermöglicht es, die Menge an benötigten Vorräten für den eigenen Haushalt zu ermitteln. Der Online-Rechner lässt sich auf bis zu 10 Personen für 28 Tage anwenden, basierend auf Daten der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaften für Ernährung.
Das BBK empfiehlt außerdem genug Essen und Trinken für 10 Tage zu lagern. Dabei sollte darauf geachtet werden, den Vorrat regelmäßig zu verbrauchen und neu aufzufüllen. Als Richtwert lässt sich festhalten, dass pro Person pro Tag etwa 2 Liter Flüssigkeit und 2200 Kalorien benötigt werden. Allerdings handelt es sich dabei um allgemeine Empfehlungen. Wer bestimmte Ernährungsbedürfnisse hat, sollte seinen Vorrat entsprechend ausstatten.