Die Vereinten Nationen (UN) sind eine supranationale Organisation, die weltweit humanitäre Hilfsprogramme leitet. Kritiker weisen seit Jahrzehnten darauf hin, dass Korruption und Missmanagement in der UN endemisch sind. Dies gilt auch für das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Neue Informationen lassen darauf schließen, dass die Beziehungen zwischen dem UN-Personal und der Hamas enger sind, als bisher angenommen. Der israelische Geheimdienst behauptet, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter an Entführungen und „logistischer Unterstützung“ eines Überfalls in Israel beteiligt waren.
UN-Watch, eine schweizerische Organisation, hatte eine Lehrer-Gruppe der UNRWA im Gaza-Streifen aufgedeckt, die den Tod und die Entführung von Israelis feierte. Des Weiteren behaupten Israel und UN-Watch, dass unter den 13.000 Mitarbeitern der UNRWA im Gaza-Streifen rund 1200 Hamas-Mitglieder seien und 6000 enge Verwandte in der Terrororganisation hätten. Aufgrund dieser Berichte haben mehrere Länder, darunter die Vereinigten Staaten und Deutschland, ihre Finanzhilfen für das UNRWA gestoppt.
Das UNRWA ist jedoch ein entscheidender Akteur im Gaza-Streifen, da es 22 Kliniken und 183 Schulen unterstützt und der Großteil der zwei Millionen Bewohner des Küstenstreifens von Hilfslieferungen abhängig ist. Kritiker wie Thomas von der Osten-Sacken von der NGO Wadi kritisieren nicht nur die mitreißende Tötung und Entführung von Israelis durch Lehrer des UNRWA, sondern verweisen auch auf systemische Probleme innerhalb des UN-Systems, darunter Korruption, Missmanagement und überzogene Betriebskosten.
Der UN-Skandal ist kein Einzelfall; In der Vergangenheit gab es zahlreiche Skandale, darunter vermisste Milliarden im Irak und Anschuldigungen gegen UN-Mitarbeiter wegen Vergewaltigung und sexueller Ausbeutung in Ländern wie Haiti und dem Kongo. Diese Vorfälle werden oft von Journalisten und Whistleblowern aufgedeckt, da die UN ihre eigenen Untersuchungen intern führen und dabei viele Vorfälle hinter verschlossenen Türen belassen.
Die enge Beziehung zwischen dem UNRWA und der Hamas besteht schon seit Jahren, hat aber erst durch den Gaza-Krieg öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. Die UN-Verbindungen zur Terrorgruppe sind jedoch nicht zu leugnen, und es gibt Forderungen nach Konsequenzen gegenüber den betroffenen Mitarbeitern. Die Vereinten Nationen fordern jedoch eine schnelle Fortsetzung der Finanzhilfen, da das UNRWA das Rückgrat aller humanitären Maßnahmen in Gaza darstelle.
Doch die Infiltration des UNRWA-Personals durch die Hamas, auf die sich die Vorwürfe konzentrieren, zeigt letztendlich die Schwierigkeiten im UN-System auf. Die UN sind verpflichtet, ausschließlich mit Staaten oder anerkannten Vertretern zusammenzuarbeiten, was bedeuten kann, dass Hilfsgelder letztendlich in die Taschen der Hamas fließen. Diese Dilemmata werden bestehen bleiben, weil sie im System der Vereinten Nationen angelegt sind. Daher ist ein verbesserter Überblick und eine effektivere Kontrolle innerhalb der UN notwendig, um diese Missstände zu verhindern.