Indien bewegt sich in Richtung einer strengen Kontrolle von Kryptowährungen und favorisiert dabei digitale Zentralbankwährungen (CBDC). Diese Entscheidung ist nicht nur eine reaktive Maßnahme auf die volatile Marktlandschaft, sondern auch ein strategischer Schritt zur Schaffung eines stabileren Finanzsystems.
Die Vorteile von CBDCs
Die indische Regierung hat klargestellt, dass sie die Einführung von CBDCs vorantreiben möchte, da diese viele Vorteile traditioneller Kryptowährungen bieten, jedoch ohne deren Risiken. CBDCs sollen eine sicherere und stabilere Finanzalternative darstellen, die gleichzeitig die Ziele der finanziellen Inklusion unterstützen kann. Das indische Zentralbankmodell zielt darauf ab, die Vorteile der digitalen Währung zu nutzen, ohne die potenziellen Missbrauchsmöglichkeiten von privaten Kryptowährungen.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Steuern
Der rechtliche Rahmen für Kryptowährungen in Indien hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Nach der Aufhebung des Handelsverbots für Kryptowährungen durch das Oberste Gericht im Jahr 2020 erlebte der Krypto-Handel einen Aufschwung. Dennoch hat die indische Regierung eine strenge Steuerpolitik eingeführt: Kryptowährungen werden als virtuelle digitale Vermögenswerte (VDAs) klassifiziert und unterliegen einer Einkommenssteuer von 30%. Darüber hinaus wird bei Transaktionen über 10.000 INR eine Quellensteuer von 1% erhoben.
Die Einführung des digitalen Rupies
Im Jahr 2022 stellte Indien den digitalen Rupie, e₹, vor. Mit mehr als 5 Millionen Nutzern und 16 teilnehmenden Banken hat diese Initiative bereits große Fortschritte gemacht. Sie wird aktuell in gezielten Programmen eingesetzt und gilt als vielversprechend für die Zukunft der digitalen Finanzen in Indien. Indiens Zentralbank, die Reserve Bank of India (RBI), sieht im digitalen Rupie das Potenzial für effizientere und sicherere Finanzdienstleistungen, die vor allem vulnerablen Gruppen zugutekommen.
Bedeutung für die globale Finanzlandschaft
Die Einführung und zunehmende Nutzung von CBDCs könnte Indiens Position im globalen Finanzwesen festigen. Indem das Land auf digitale Zentralbankwährungen setzt, kann es nicht nur die nationale Finanzlandschaft revolutionieren, sondern auch die internationalen Handelsbeziehungen und Remittances maßgeblich beeinflussen. Die Erweiterung des CBDC-Nutzungsbereichs kann auch dazu beitragen, die wirtschaftliche Inklusion zu stärken und eine digitale Transformation in mehreren Sektoren voranzutreiben.
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Die eindeutige Ausrichtung Indiens auf CBDCs erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen Innovation und Regulierung. Während die Technologie der Blockchain und digitaler Währungen potenziell bahnbrechend ist, bleibt die Skepsis gegenüber privaten Kryptowährungen bestehen. Die zukünftigen regulatorischen Maßnahmen werden auch von den Ergebnissen der Konsultationsprozesse abhängen, die unter anderem von internationalen Institutionen wie dem Finanzstabilitätsrat und dem Internationalen Währungsfonds angestoßen werden.