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Ethereum-Permit-Betrug: $440.000-Hack zeigt neue Phishing-Gefahr für Anleger

 

Ethereum Permit Scams rücken in den Fokus, nachdem Kriminelle einem Nutzer rund 440.000 US Dollar entwendet haben–ein typisches Muster im aktuellen Umfeld von Krypto Betrug und Phishing-Angriffen.

Kurz erklärt

  • Ein Nutzer verlor 440000 USDC durch eine bösartige Permit Signatur.
  • Phishing per Permit Scam zählt zu den größten Einzelverlusten im November.
  • 7.77 Millionen Dollar Schaden bei mehr als 6000 Opfern laut Scam Sniffer.

Was ist passiert?

Ein Angreifer entwendete das gesamte USDC Guthaben eines Wallets, nachdem der Besitzer ein manipuliertes Permit unterschrieben hatte. Solche Signaturen erlauben einem smarten Vertrag, Token ohne weitere Interaktion des Nutzers zu bewegen.

Scam Sniffer berichtet von einem klaren Pattern: Weniger Angriffe, aber deutlich höhere individuelle Verluste. Viele der größten Einzelvorfälle im November waren Permit Scam Angriffe.

Der Report beziffert die Gesamtschäden im Monat auf 7.77 Millionen Dollar und verweist auf eine Zunahme von 137 Prozent gegenüber Oktober.

Whale Hunting spielt eine zentrale Rolle. Ein dokumentierter Fall lag bei 1.22 Millionen Dollar Verlust durch genau denselben Mechanismus, was den Fokus der Angreifer auf große Wallets bestätigt.

Das Grundprinzip eines Permit Scam ist simpel. Nutzer werden dazu verleitet, einer Anwendung scheinbar harmlose Rechte einzuräumen. In Wahrheit erhält der Angreifer die vollständige Berechtigung, ERC20 Token zu bewegen.

Maliziöse dapps tarnen Felder, blenden Intent vor und imitieren legitime Contract Namen. Wer die Details der Signatur nicht prüft, gewährt faktisch einen Blankoscheck.

Expertinnen wie Tara Annison weisen darauf hin, dass Angreifer entweder sofort in derselben Transaktion Gelder abziehen oder den Zugriff langfristig offenhalten und später zugesendete Assets abräumen.

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Die Schwachstelle liegt nicht im Ethereum Standard selbst, sondern im Verhalten der Nutzer. Airdrop Versprechen, gefälschte Landingpages oder angebliche Sicherheitswarnungen erhöhen die Trefferquote.

Der Marktmechanismus ist klar: Permit Scam Angriffe skalieren, weil signierte Zugriffsrechte ein strukturelles asymmetrisches Risiko erzeugen.

Kontext und Auswirkungen

Wallet Anbieter setzen inzwischen verstärkt auf Risikowarnungen. MetaMask analysiert Signaturen und übersetzt experimentelle Daten in klare Hinweise, bevor ein Nutzer unterschreibt.

Trotz dieser Fortschritte passen sich Angreifer dynamisch an. Sie nutzen neue Oberflächen, adressieren Zielgruppen in Social Channels und versuchen, unbegrenzte Token Approvals in die Signaturen zu schmuggeln.

Marktteilnehmer wie Circuit betonen, dass die Prüfung der Absenderadressen und Contract Parameter weiterhin der zuverlässigste Schutz ist. Insbesondere bei Permit Scam Mustern reichen kleinste Unstimmigkeiten, um einen Angriff zu erkennen.

Ist ein Transfer erfolgt, sind die Chancen auf Wiedererlangung minimal. Nach Angaben von Zircuit Finance liegt die Wahrscheinlichkeit einer Rückholung bei praktisch null. Die meisten Täter operieren anonym und haben keinerlei Dialoginteresse.

Technische Details des Angriffsmodells

Im EIP-2612 Umfeld erlaubt die Permit Funktion Offchain Signaturen, die Onchain ausgeführt werden. Genau diese Convenience bietet Angriffsfläche. Enthält das Metadata Feld eine weite Deadline oder unlimitierte Spending Rechte, entsteht ein systemischer Risikofaktor für Wallets.

“Once the money is gone, it’s gone. Recovery is essentially impossible.”

🇩🇪 Der Blick auf den DACH-Raum
Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz interagieren häufig mit dapps über Browser Extensions und Mobile Wallets. Die steigende Anzahl lokaler Airdrop Kampagnen erhöht das Risiko, unprüfbare Signaturen zu treffen. Sicherheitsfeatures moderner Wallets wirken, ersetzen jedoch nicht die manuelle Prüfung.

Ausblick: Was jetzt wichtig wird

In den kommenden 90 Tagen bleibt entscheidend, wie Wallet Provider Signaturen weiter vereinfachen, ohne kritische Details zu verstecken. Nutzer sollten jegliche Permit Requests prüfen und ausschließlich verifizierte Contract Adressen nutzen. Zudem dürfte das Onchain Monitoring für verdächtige Approvals an Bedeutung gewinnen.

 

Sebastian Knell

Sebastian Knell – DeFi-Kolumnist - Sebastian analysiert dezentrale Finanzsysteme (DeFi) und erklärt, wie Blockchain-basierte Finanzlösungen funktionieren. Er hat Erfahrung im Bankwesen und Fintech und schreibt über Kreditprotokolle, automatisierte Handelsstrategien und smarte Verträge. Seine Artikel bieten klare Erklärungen für Anleger und Entwickler, die DeFi besser verstehen wollen.

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