In einem Urteil vom Dienstagabend wurde der AfD-Chef in Thüringen, Björn Höcke, wegen der absichtlichen Verwendung eines verbotenen Nazi-Slogans verurteilt. Das Gericht in Halle verhängte eine Geldstrafe gegen Höcke, der sich auf die nationalistische Sprache des paramilitärischen Flügels der Nazis, der braunhemdigen Sturmtruppen, bezogen hatte. Die Verfassung Deutschlands verbietet die Verwendung von Nazi-Propaganda und -Symbolen. Richter entschieden gegen eine härtere Freiheitsstrafe und verhängten eine Geldstrafe von 13.000 Euro, mit weiteren Verhandlungen, die über eine Vorstrafe für Höcke entscheiden werden.
Trotz wiederholter Kontroversen um Höckes Ansichten und Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus, deuteten Umfragen darauf hin, dass fast jeder dritte Wähler in Thüringen weiterhin für die AfD stimmen möchte. Björn Höcke, als Vorsitzender der AfD in Thüringen, hat ein bedeutendes Ansehen innerhalb der Partei. Er wird als Spitzenkandidat für die Landtagswahl angesehen und könnte somit die Position des Ministerpräsidenten einnehmen. Der 52-jährige Politiker steht im Zentrum einer nationalistischen Hardliner-Fraktion innerhalb der AfD, die die Partei in den letzten Jahren weiter nach rechts gerückt hat.
Das Gericht in Halle stellte fest, dass Höcke eine aufrührerische Rede mit dem Schlachtruf der Sturmtruppen der NSDAP beendet hatte und entschied, dass er bewusst bekannte Nazi-Phrasen strategisch und systematisch verwendet hatte. Die Anklage warf Höcke vor, die Sprache der Nationalsozialisten wieder salonfähig machen zu wollen. Parallel zu diesem Urteil wurde ein langjähriger Rechtsstreit zwischen der AfD und dem Bundesamt für Verfassungsschutz abgeschlossen.
Die AfD in Thüringen gerät immer stärker in die rechtsextreme Ecke, was zu einer Einstufung als rechtsextreme Gruppe mit umfassenden Überwachungsbefugnissen führt. Björn Höcke war bis zur Auflösung im Jahr 2020 Vorsitzender einer Fraktion namens “Der Flügel”, die enge Verbindungen zu ethnonationalistischen und identitären Denkern pflegte. Trotz kontroverser Aussagen und Handlungen bleibt die Unterstützung für die AfD in Thüringen stabil, was auf die politische Positionierung Höckes und anderer Hardliner innerhalb der Partei zurückzuführen ist.