Die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei Baidu hat durch die Veröffentlichung von Videos in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt, in denen sie Mitarbeiter erniedrigte. Ein Video zeigt die Baidu-Vizepräsidentin Qu Jing, die betont, dass sie Mitarbeiter brauche, die bereit sind, 50 Geschäftstage hintereinander zu arbeiten, ohne Rücksicht auf ihr Privatleben zu nehmen. Sie machte deutlich, dass sie nicht die Mutter der Angestellten sei und dass ihr nur die Ergebnisse wichtig seien.
Die Videos wurden auf der chinesischen Plattform Douyin veröffentlicht, um Beispiele dafür zu liefern, wie soziale Medien zur Werbung für Baidu genutzt werden können. Jedoch löste diese Aktion Kritik an der Arbeitsplatzkultur in chinesischen Technologieunternehmen aus, da sie als erniedrigend empfunden wurde. In den sozialen Medien äußerten Nutzer Bedenken darüber, dass in einem Unternehmen ohne Empathie die Mitarbeiter sich nie wohlfühlen würden.
Die Diskussion zu den Videos auf sozialen Medien hatte bereits 150 Millionen Aufrufe und führte dazu, dass Qu Jing Berichten zufolge das Unternehmen verlassen hat. Experten zufolge versuchte sie ein bestimmtes Image als autoritäre Führungskraft zu schaffen, was jedoch nicht im Einklang mit den Erwartungen der Öffentlichkeit stand. Die Kontroverse wirft auch erneut Bedenken über die Arbeitsbedingungen in der Technologiebranche auf, da lange Arbeitszeiten und hoher Wettbewerbsdruck weit verbreitet sind.