Die Bank of England warnt die Kreditgeber eindringlich, das Risiko im Private-Equity-Sektor genauestens im Auge zu behalten. Laut der jüngsten Warnung der Bank sind einige Banken nicht in der Lage, ihr Engagement in Private-Equity angemessen zu quantifizieren. Dies könnte die gesamte Finanzbranche, die eine Größe von 8 Billionen US-Dollar umfasst, gefährden. Die BoE-Regulierungsbehörde, vertreten durch Rebecca Jackson, betonte die Dringlichkeit, dass Kreditinstitute ihre Risiken einer regelmäßigen Stressprüfung unterziehen müssen, was derzeit nur unzureichend geschieht.
Die Unfähigkeit vieler Banken, ihre kombinierten Kredit- und Kontrahentenrisiken im Private-Equity-Sektor klar zu identifizieren und zu bewerten, birgt laut Jackson erhebliche Gefahren. Dies wird als vergleichbar mit den Schwierigkeiten der Banken beschrieben, die mit dem Zusammenbruch von Archegos Capital im März 2021 konfrontiert waren, bei dem sechs Banken über 10 Milliarden US-Dollar verloren und maßgeblich zum Niedergang der Credit Suisse beitrugen.
Die Private-Equity-Branche erlebte in den letzten Jahren ein erhebliches Wachstum, was sowohl Chancen als auch Risiken für Banken birgt. Während sich das Engagement in Private Equity bisher positiv auf die Bilanzen der Banken ausgewirkt hat, könnten steigende Zinsen und eine sich verschlechternde wirtschaftliche Situation neue Risiken mit sich bringen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Banken möglicherweise nicht angemessen auf einen plötzlichen Test vorbereitet sind, wenn unerwartete Ereignisse eintreten sollten.
Die Bank of England mahnt die Finanzinstitute daher eindringlich, ihre Engagements im Private-Equity-Sektor kritisch zu überprüfen und mögliche Risiken aktiv zu managen. Angesichts der potenziellen Auswirkungen einer Private-Equity-Blase auf die Gesamtwirtschaft ist eine sorgfältige und transparente Risikobewertung von entscheidender Bedeutung, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
