Barclays erhöht die Anzahl der Banker mit Millionengehältern
Barclays hat trotz eines Nettoverlusts im Jahr 2023 die Zahl seiner Banker, die mehr als 1 Million Euro pro Jahr verdienen, um 49 erhöht. Die Bank meldete einen Nettoverlust von 111 Millionen Pfund für das vierte Quartal 2023. Wie sich jedoch zeigt, wurden die Boni trotz des Verlusts gekürzt.
Erhöhung der Millionengehälter
Die Bank erhöhte das durchschnittliche Festgehalt ihrer britischen Mitarbeiter um 9 Prozent. Der größte Teil des Anstiegs kam den schlechter bezahlten Mitarbeitern zugute, nachdem mit den britischen Gewerkschaften eine Einigung erzielt wurde. Insgesamt verdienten 668 Banker mehr als 1 Million Euro, verglichen mit 619 im Vorjahr. Sieben Führungskräfte verdienten mehr als 9 Millionen Euro, was im Vergleich zu vier im Jahr 2022 eine Steigerung darstellt.
Kürzung des Bonuspools
Obwohl die Zahl der Millionengehälter gestiegen ist, hat Barclays den gesamten Bonuspool um 3 Prozent von 1,8 Milliarden Pfund auf 1,75 Milliarden Pfund gekürzt. Dies wurde auf die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Finanzergebnisse in einigen Geschäftsbereichen zurückgeführt.
Vergleich mit anderen Banken
Barclays ist eine der ersten Banken, die ihre Kürzung der Boni nach einem brutalen Jahr für das Investmentbanking darlegt. Im Gegensatz dazu haben andere führende Banken wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase und Morgan Stanley Gehaltserhöhungen für ihre Vorstandsvorsitzenden bekannt gegeben. Goldman-Chef David Solomon erhielt eine Gehaltserhöhung um 24 Prozent auf 31 Millionen US-Dollar, obwohl die Investmentbank den niedrigsten Gewinn seit vier Jahren meldete.
Auswirkungen des Brexit und zukünftige Pläne
Im Oktober letzten Jahres hat das Vereinigte Königreich die aus der Zeit seiner EU-Mitgliedschaft übernommene Obergrenze für Bankerboni abgeschafft. Barclays sagte, es werde vorerst weiterhin eine Obergrenze anwenden, dies jedoch für das nächste Geschäftsjahr „weiter in Erwägung ziehen“.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen bei Barclays, dass trotz des Nettoverlusts die Zahl der vergebenen Millionengehälter gestiegen ist und die Bank weiterhin die Auswirkungen des Brexit auf ihre Vergütungsstrukturen überdenkt.