Kucoin traders

Bitcoin: Risk-Off dominiert alle Märkte

Die Märkte sind in den letzten Wochen stark unter Druck geraten. Nicht nur der Aktienmarkt, der sich seit Mitte November in einer Korrektur und vermutlich in einer Baisse befindet, sondern auch und gerade die Rentenmärkte, die dieser Tage für negative Schlagzeilen sorgen. Eine Liquiditätskrise liegt in der Luft. Dementsprechend war schwach und zeichnet auch ein Bild von einem Bärenmarkt.

Überprüfung

Seit dem Crash-Tief am 24. Januar bei 32.950 US-Dollar strebt Bitcoin und damit der gesamte Krypto-Sektor im Allgemeinen nach einer Erholung. Allerdings verlief diese Erholung in den vergangenen drei Monaten eher langsam und war vor allem durch ein verwirrendes Hin und Her gekennzeichnet. Erst Mitte März konnten die Bullen etwas mehr Schwung nach oben entfachen. Dabei erreichte Bitcoin ziemlich genau seinen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (derzeit 47.623 $) bei 48.234 $. Gegenüber dem Januar-Tief entsprach dies einer Erholung von etwa 46 % innerhalb von zwei Monaten.

Das Wiedersehen mit seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt endete jedoch mit einer herben Enttäuschung für Bitcoin, denn am 26. April folgte ein scharfer Ausverkauf auf ein Tief von 37.700 US-Dollar. Damit ist Bitcoin wieder tief in seine Bodenbildung gefallen Zone von Januar und Februar und wird derzeit weit entfernt von seinem Allzeithoch bei 69.000 US-Dollar gehandelt.

Die Anleihemärkte implodieren

Neben der seit dem Allzeithoch am 10.11. (Krypto-Winter) intakten Korrekturstruktur hat der starke Zinsanstieg in den letzten Wochen für massiven Stress und Verwerfungen in allen Marktsektoren gesorgt.

Dementsprechend wirkt sich die daraus resultierende zunehmende „Risk-Off-Haltung“ der Marktteilnehmer besonders stark auf den Krypto-Sektor aus. Ein Ende dieses Stresses ist nicht in Sicht, könnte aber unabhängig von zwischenzeitlichen Gegentrendbewegungen in den kommenden Monaten weiter an Fahrt gewinnen.

Technische Analyse für Bitcoin

Bitcoin-Wochenchart.

Seit dem Doppelhoch bei 65.000 $ und 69.000 $ und dem anschließenden Absturz auf 32.950 $ kam Bitcoin nur langsam wieder auf die Beine. Die Erholung seit Ende Januar befindet sich in einem flachen Aufwärtstrendkanal, der als eine Art bärische Flagge eingestuft werden kann. Die Erholung auf knapp über 48.000 $ scheiterte genau am 38,2% Fibonacci-Retracement und signalisiert eindeutig Schwäche. Das jüngste Verkaufssignal der wöchentlichen Stochastik bestätigt dies.

Wenn Bitcoin aus dem flachen Aufwärtstrendkanal nach unten ausbricht, wäre schnell Platz für rund 30.000 $ und darunter. Positive Signale auf dem Wochenchart sind jedoch rar. Allenfalls die breite Unterstützungszone zwischen ca. Zu nennen sind 38.000 $ und 42.000 $, von denen jederzeit eine weitere Erholung erfolgen könnte.

Insgesamt ist der Wochenchart bearish und bestätigt klar einen negativen Zyklus. Wenn der Aufwärtstrendkanal bricht, dürfte sich der Ausverkauf bei Bitcoin und den Altcoins beschleunigen.

Bitcoin Daily Chart – Wie lange hält der flache Aufwärtstrendkanal?

Auf dem Tages-Chart wiegt das Versagen beim gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (47.630 $) schwer. In den letzten drei Wochen verlor Bitcoin schnell mehr als 10.000 US-Dollar, während die Bullen zwischenzeitlich keine nennenswerte Gegenbewegung inszenieren konnten.

Derzeit kann sich Bitcoin gerade noch innerhalb seines Aufwärtstrendkanals halten. Allerdings ist die Aufstellung sicherlich nicht bullish. Mit dem unteren Bollinger Band (38.185 $) wackelt auch eine weitere Unterstützung. Sollten die Bullen jedoch in der Lage sein, die leicht überverkaufte Situation für einen Aufschwung zu nutzen, besteht Platz bis zu etwa 42.500 US-Dollar und bestenfalls bis zu etwa 44.200 US-Dollar.

Zusammenfassend ist der Tageschart rückläufig, aber leicht überverkauft. Da die Stimmung in der Kryptobranche sowie insgesamt an den Finanzmärkten derzeit recht schlecht und leicht panisch ist, wäre eine überraschende Erholung durchaus denkbar. Dies sollte jedoch nichts am übergeordneten größeren Abwärtstrend ändern.

Stimmung Bitcoin – Risk-Off dominiert alle Märkte

Krypto-Angst- und Gier-Index.

Der Crypto Fear & Greed Index steht aktuell bei 21 von 100 Punkten und signalisiert damit eine hohe Angst der Marktteilnehmer.
Langfristiger Chart des Crypto Fear & Greed Index.Im Großen und Ganzen zeigt die Crypto Fear & Greed seit Mitte November keine grünen Zeichen mehr. Vergleicht man den Verlauf der letzten fünf Monate mit der Entwicklung im Jahr 2018, wird schnell klar, dass es der Kryptobranche wie damals nicht mehr gelingt, in eine optimistische Stimmung zu kommen und wir daher von einer etablierten Baisse ausgehen müssen. Daher bietet die schlechte Stimmung derzeit keine konträre Kaufgelegenheit, sondern bestätigt eher das Bärenmarktregime.

Alles in allem liefert unsere Sentimentanalyse trotz der aufgebauschten Stimmung derzeit kein Contrarian-Kaufsignal, sondern mahnt eher zur Vorsicht und Zurückhaltung. Bisher endete jeder Krypto-Bärenmarkt mit einem fiesen Schlussverkauf, bei dem viele Altcoins schnell weitere 50 – 70 % verloren. im Wert.

Saisonalität Bitcoin

Basierend auf dem saisonalen Muster der letzten 11 Jahre sollte Bitcoin eigentlich am Anfang einer mehrmonatigen Aufwärtswelle stehen. Statistisch gesehen ist die saisonale Komponente bis etwa Mitte Juni noch sehr günstig. Es ist daher durchaus möglich, dass Bitcoin nach diesem starken Ausverkauf in den kommenden Wochen nun zumindest einen kore oder weniger soliden Aufschwung schafft.

In diesem Jahr hat sich die Marktaktivität jedoch bisher nicht an das saisonale Muster gehalten.

Gesundes Geld: Bitcoin vs. Gold

Nach einem Verlust von über 50 % gegen , the Bitcoin/Gold-Ratio konnte sich bis Ende März auf knapp 25 erholen. Das Verhältnis konnte diese Gewinne jedoch nicht lange halten und scheiterte schließlich knapp unter dem 38,2%-Retracement (25,42) der vorherigen Abwärtswelle. Bei Preisen von aktuell etwa 38.900 $ für einen Bitcoin und etwa 1.900 $ für eine Unze Gold muss man für einen Bitcoin gut 20,50 Unzen Gold bezahlen. Anders ausgedrückt, eine Unze Gold kauft Ihnen derzeit etwa 0,0488 Bitcoin.

Der Wochenchart für das Bitcoin/Gold-Verhältnis deutet auf eine weitere Schwäche für Bitcoin hin, da die Erholung letztendlich eher flach war und sich das Verhältnis einer wichtigen Unterstützungslinie nähert. Auch der stochastische Oszillator aktivierte ein neues Verkaufssignal. Unabhängig von kurzfristigen Erholungen könnte das Ratio daher in den kommenden Monaten unter die große Unterstützung zwischen 18 und 16 fallen. Dann eine Fortsetzung der Korrektur in Richtung ca. 10 wären möglich.

Zuweisung von gesundem Geld

Generell macht der Kauf und Verkauf von Bitcoin gegen Gold nur in dem Maße Sinn, wie man die Allokation in diesen beiden Anlageklassen ausbalanciert! Mindestens 10 % bis maximal 25 % des Gesamtvermögens sollte man physisch in Edelmetalle investieren, während man in Kryptos und insbesondere in Bitcoin mindestens 1 %, aber max. 5%. Wenn Sie sich mit Kryptowährungen und Bitcoin sehr gut auskennen, können Sie sicher individuell deutlich höhere Prozentsätze auf Bitcoin verteilen. Für den durchschnittlichen Anleger, der vor allem in Aktien und Immobilien investiert, sind maximal 5% im immer noch hochspekulativen und hochvolatilen Bitcoin eine gute Richtlinie!

Insgesamt möchte man Gold und Bitcoin besitzen, da sich Gegensätze ergänzen. In unserer dualistischen Welt von Yin und Yang, Körper und Geist, oben und unten, warm und kalt, sind wir durch die notwendige Anziehungskraft der Gegensätze gebunden. In diesem Sinne kann man Gold und Bitcoin als ein solches starkes Paar ansehen. Mit der physischen Komponente von Gold und den makellosen digitalen Eigenschaften von Bitcoin haben Sie eine komplementäre Einheit eines wahren sicheren Hafens für das 21. Jahrhundert. Sie wollen beides besitzen! – Florian Grummes

Zusammenfassend scheint die Erholung des Bitcoin/Gold-Ratio beendet zu sein. In den kommenden drei bis 10 Monaten könnte sich der Markt der Unterstützung zwischen 16 und 18 nähern und diese testen. Das bedeutet, dass der Goldpreis Bitcoin bis zum Ende des Krypto-Winters outperformen wird.

Makro-Update: An den Rentenmärkten ist An ins Rollen gekommen

Das Platzen der größten Anleihenblase aller Zeiten hat in den letzten Monaten im gesamten Finanzsystem zunehmend zu Spannungen geführt. Angetrieben von der Zinserhöhungsrhetorik der Federal Reserve und den explodierenden Inflationszahlen wurden seit dem Allzeithoch im vergangenen Jahr bereits gut 7 Milliarden Dollar vernichtet. Dies übt enormen Druck auf die Aktien-, Kredit- und Immobilienmärkte aus. Es scheint, als sei eine Avalanche ins Rollen gekommen.
10-jährige US-Staatsanleihen.

©Midas Touch-Beratung.

Seit 1981 befindet sich die Rendite auf in einem nicht enden wollenden Abwärtstrend. Wer gegen fallende Zinsen spekulierte, wurde gnadenlos eines Besseren belehrt. Nun sieht es jedoch so aus, als ob dieser Megatrend im März 2020 mit absoluten Rekordtiefzinsen endete.

Seitdem hat sich die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fast verachtfacht und kratzt an der Spitze des 41-jährigen Abwärtstrendkanals. Handelt es sich um eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation, wäre ein Anstieg der US-Renditen auf 10 % in den nächsten Monaten oder Jahren durchaus möglich. Diese scharfe Rally erweckt auch den Eindruck, dass die Fed die Kontrolle über den Rentenmarkt verloren hat. Vor allem institutionelle Anleger dürften auf gigantischen Verlusten sitzen.

Aus dieser Perspektive macht der starke Druck in allen Marktsegmenten Sinn. Mittelfristig soll sie sogar weiter aufgebaut werden. Auch die zuletzt extrem hohen Inflationsdaten dürften aufgrund der sich ausbreitenden Krise bis Jahresende deutlich zurückgehen. Obendrein erscheinen die Rohstoffmärkte überhitzt und sind nach der starken Rally der letzten zwei Jahre wahrscheinlich reif für eine gesunde Korrektur.

Nicht nur Bitcoin – Risk-Off dominiert alle Märkte

Zyklischer Kosten-Konditions-Index.

Wir nehmen die aktuelle Situation sehr ernst und rechnen mit einer Verschärfung der „Risk-off-Mentalität“ und einem fiesen Liquiditätsengpass bis Herbst, da sich nun alle Marktteilnehmer krampfhaft darum bemühen, noch irgendwie Geld aufzutreiben. Vor allem die einbrechenden Aktienmärkte und Tech-Aktien dürften ungeachtet kurzfristiger Erholungen weiter unter Druck bleiben. Auch Bitcoin sowie der gesamte Kryptosektor dürften als hochspekulative „Risk-on-Vehikel“ massiv betroffen sein.

Wer jetzt eine hohe Cash-Position aufgebaut hat und diese bis zum Herbst halten kann, dem dürften in allen Märkten glänzende Einstiegsmöglichkeiten geboten werden.

Fazit: Risk-Off dominiert alle Märkte

Die Finanzmärkte werden zunehmend von der Flucht in Bargeld dominiert, seit die Anleihenmärkte implodieren und Tech-Aktien (Meta (NASDAQ:) -51 %, Netflix (NASDAQ:) -71 %, PayPal (NASDAQ:) -73 %) implodieren brutal geschlachtet. Der ist der einzige, der gewinnt. Auch Rohstoff- und Edelmetallpreise geraten zunehmend unter Druck. Es riecht wie der Sommer 2008!

Dennoch könnte es kurzfristig zu einer Reaktion zurück über 40.000 $ und in Richtung 42.000 $ bis 44.000 $ oder sogar noch höher kommen. Schließlich kommt es in jedem Bärenmarkt immer zu scharfen, aber irreführenden Erholungen. Diese werden durch einen vorübergehenden Short Squeeze ausgelöst, bei dem Leerverkäufer ihre Positionen decken müssen. Diese kräftigen Erholungen brechen dann aber schnell wieder zusammen. Bitcoin hat so etwas seit Januar nicht mehr gesehen. Die nächste große Erholung wäre also eine Verkaufsgelegenheit.

Im Großen und Ganzen handelt Bitcoin immer noch in der großen Seitwärtsspanne zwischen etwa 30.000 $ und 65.000 $. Es gibt zunehmend Anzeichen dafür, dass es in den kommenden Monaten zu einem erneuten Test der Unterseite um die 30.000 $ kommen könnte, unabhängig von zwischenzeitlichen Erholungen. Eine sehr defensive Herangehensweise an die Finanzmärkte wird dringend empfohlen.

Die Analyse wurde gesponsert und erstmals am 27. April 2022 veröffentlicht von www.celticgold.eu. Ins Englische übersetzt und teilweise aktualisiert am 27. April 2022.

Offenlegung: Dieser Artikel und der Inhalt dienen nur zu Informationszwecken und enthalten keine Anlageberatung oder Empfehlungen. Jede Anlage- und Handelsbewegung ist mit Risiken verbunden, und die Leser sollten ihre eigenen Nachforschungen anstellen, wenn sie eine Entscheidung treffen. Die hier geäußerten Ansichten, Gedanken und Meinungen sind allein die des Autors. Sie spiegeln oder repräsentieren nicht unbedingt die Ansichten und Meinungen von Midas Touch Consulting.

Die mobile Version verlassen