Boris Johnson wurde am Donnerstag aus seinem Wahllokal in England abgewiesen, da er gegen die geltenden Regeln zur Identifizierung von Wählern verstieß. Der ehemalige Premierminister hatte keinen gültigen Lichtbildausweis dabei, was dazu führte, dass er vorübergehend vom Wählen ausgeschlossen wurde. Dies ist Teil eines neuen Gesetzes, das die Vorlage eines akzeptablen Ausweises wie Reisepass oder Führerschein bei Kommunal- und Parlamentswahlen vorsieht.
Eine ähnliche Situation betraf auch andere Personen, darunter ehemalige Angehörige der Streitkräfte, deren Veteranenausweise nicht als gültige Form der Wähleridentifizierung anerkannt wurden. Veteranenminister Johnny Mercer entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die durch diese Regelungen entstanden sind, und versprach Änderungen für die Zukunft.
Die neuen Regeln wurden von Oppositionsparteien kritisiert, da sie befürchteten, dass sie vor allem Wähler beeinträchtigen würden, die traditionell nicht die Konservativen unterstützen. Eine vorläufige Analyse der Wahlkommission ergab, dass rund 14.000 Menschen bei den Kommunalwahlen im Mai 2023 aufgrund der neuen Anforderungen nicht wählen konnten, was etwa 0,25 Prozent der Wähler ausmachte.
Die Politik wurde auch dafür kritisiert, dass sie insbesondere Personen mit geringerem Einkommen stark beeinflusste. Die Londoner Versammlung wies darauf hin, dass bestimmte Gruppen, darunter ethnische Minderheiten und jüngere Wähler, wahrscheinlich Schwierigkeiten haben würden, die neuen Anforderungen zu erfüllen. Trotz Bedenken betonte die Regierung jedoch, dass sie sicherstellen möchte, dass jeder die Möglichkeit hat, an den Wahlen teilzunehmen.