Das britische Innenministerium hat eine groß angelegte Operation gestartet, um Asylsuchende festzunehmen, die für Ruanda bestimmt sind. In einer Erklärung von Innenminister James Cleverly wurde betont, dass die Durchsetzungsteams mit Hochdruck daran arbeiten, Personen ohne Aufenthaltsrecht festzunehmen, um Abschiebungsflüge zu ermöglichen. Dies erfolgt im Rahmen einer Politik, die darauf abzielt, Migranten davon abzuhalten, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen.
Laut Angaben des Innenministeriums haben allein seit Freitag rund 759 Menschen die gefährliche Reise angetreten, wobei die Gesamtzahl der Grenzübertritte in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 bereits über den Vorjahresrekorden liegt. Die Inhaftierungen im Rahmen des Asylprogramms für Ruanda erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem Premierminister Rishi Sunak mit schweren Verlusten seiner konservativen Partei bei den Kommunalwahlen rechnet.
Es wurde betont, dass die Kapazität der Einwanderungshaft erhöht wurde, um die Menschen unterzubringen, die nach Ruanda abgeschoben werden sollen. Zudem wurden sachkundige Mitarbeiter geschult und Begleitpersonen bereitgestellt, um die Abschiebung zu erleichtern. Es sind kommerzielle Charterflüge gebucht und ein Flughafen für die ersten Flüge bereitgehalten worden.
Die Maßnahmen des Innenministeriums haben jedoch Besorgnis hervorgerufen, da Enver Solomon vom Refugee Council von Angst und Kummer bei den Betroffenen berichtet. Die Schattenministerin der Labour-Partei, Stephen Kinnock, wies auf eine niedrige Quote hin, wie viele der betroffenen Asylbewerber tatsächlich kontaktiert wurden. Die Labour-Partei hat angekündigt, Abschiebeflüge nach Ruanda blockieren zu wollen, betont jedoch, dass sie bereits abgeschobene Asylsuchende nicht zurückbringen würde.