Das Geschäftsvertrauen der britischen Landwirte erreichte ein historisches Tief, wie von der National Farmers Union berichtet. Mit beispiellosen Niederschlägen und drückenden Inputkosten konfrontiert, kämpfen Landwirte, ihre Ernteerträge zu erhalten und sich gleichzeitig an ein neues Agrarsubventionssystem anzupassen. Der Präsident der NFU, Tom Bradshaw, warnte davor, die Ernährungssicherheit zu vernachlässigen. Eine Umfrage unter 800 Landwirten ergab, dass 65 Prozent befürchten, dass ihre Gewinne sinken oder ihre Betriebe nicht überleben werden.
Premierminister Rishi Sunak versprach, den Anteil der im Vereinigten Königreich konsumierten selbst angebauten Lebensmittel auf 60 Prozent zu halten, um ländliche Gemeinden vor den bevorstehenden Wahlen zu beeinflussen. Allerdings fürchten Landwirte, dass die Regierungspolitik negative Auswirkungen haben könnte. Der Ausstieg aus EU-Subventionen könnte sich laut 86 Prozent der befragten Landwirte negativ auswirken. Die Subventionen wurden durch ein belohnendes System für umweltfreundlichere Praktiken ersetzt – eine Änderung, die Strukturwandel in der Branche beschleunigte.
Die bevorstehenden Parlamentswahlen bergen die Gefahr, dass die konservative Partei einige ländliche Kernsitze verlieren könnte. Eine Umfrage ergab, dass die Konservativen 53 ihrer 96 ländlichen Sitze einbüßen könnten, während Labour 51 gewinnen würde. Die Country Land and Business Association warnt, dass ländliche Gemeinden politisch in Aufruhr sind.
In den letzten Jahren haben über 8000 landwirtschaftliche Betriebe geschlossen, was einem Rückgang von mehr als 5 Prozent entspricht. Ein Grund dafür ist die Unfähigkeit von Landwirten, ihre Rentabilität aufrechtzuerhalten. Extremwetterbedingungen aufgrund des Klimawandels haben die Nahrungsmittelproduktion weiter beeinträchtigt. England erlebte die feuchtesten 18 Monate seit 1836, was zu Überschwemmungen vieler Agrarflächen führte. Die Landwirte hatten Schwierigkeiten, neue Felder zu bewirtschaften.
