Der Chef von Woodside Energy, Richard Goyder, verteidigte kürzlich den Klimaplan des australischen Energieunternehmens vor der bevorstehenden Abstimmung der Aktionäre. Woodside, als Australiens größter Öl- und Gasentwickler, steht vor auseinandersetzungsvollen Diskussionen mit Umweltaktivisten und Investoren, die eine transparentere und verbindlichere Strategie zur Bewältigung des Klimawandels fordern.
Diese Abstimmung markiert das zweite Mal, dass Woodside seinen Klimaplan den Aktionären zur Beurteilung vorlegt. Es wird als Test betrachtet, wie gut Energieunternehmen ihre Netto-Null-Verpflichtungen umsetzen können und inwieweit sie die Unterstützung der Investoren erhalten. Meg O’Neill, Vorstandsvorsitzende von Woodside, betonte die Robustheit und Ehrlichkeit des Klimaplans des Unternehmens, der die Komplexität der Herausforderungen widerspiegelt.
Woodside hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und plant, bis 2030 5 Milliarden US-Dollar in alternative Energieinitiativen zu investieren. Trotz dieser ambitionierten Ziele hat das Unternehmen keine verbindlichen Zusagen gemacht, was zu Kritik von Aktionärsaktivisten und Investoren wie dem britischen Vermögensverwalter Legal & General führte.
Goyder appellierte an die Aktionäre, den Klimaplan zu unterstützen, um den Wert aller Aktionäre zu bewahren. Die bevorstehende Abstimmung wird zwar nicht bindend sein, aber sie könnte Woodside dazu zwingen, seinen Plan zu überarbeiten, um den Bedenken der widerstrebenden Aktionäre gerecht zu werden. O’Neill unterstrich die Notwendigkeit für Energieunternehmen, regelmäßig Fortschritte in Richtung Netto-Null zu machen, um skeptische Stimmen zu überzeugen.
Inmitten der aktuellen geopolitischen Entwicklungen betonte O’Neill auch die Bedeutung neuer Energiequellen wie grünem Wasserstoff. Obwohl die russische Invasion in der Ukraine zu einem starken Anstieg des Flüssigerdgasmarktes und Rekordgewinnen für Woodside führte, mahnte sie zur Geduld, da die Entwicklung neuer Energiequellen Zeit benötige. Woodside verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang aufgrund gesunkener LNG-Preise und Produktionsausfällen an einigen Standorten, was die Notwendigkeit einer langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie unterstreicht.