Der größte Aktionär von Thames Water, eine in Singapur registrierte Tochtergesellschaft des Ontario Municipal Employees Retirement System, hat angekündigt, seine Investition in den britischen Wasserversorger abzuschreiben. Diese Maßnahme erfolgte aufgrund der wachsenden Finanzkrise, mit der Thames Water konfrontiert ist. Das Unternehmen hat mit steigenden Zinssätzen für Schulden in Höhe von 18 Milliarden Pfund zu kämpfen und benötigt bis Ende des Jahres eine Finanzspritze von 750 Millionen Pfund von seinen Eigentümern.
Der größte Energieversorger Großbritanniens, der 16 Millionen Kunden beliefert, war in Auseinandersetzungen mit den Regulierungsbehörden über Wasserrechnungen, Bußgelder und Dividenden verstrickt. Bisher konnte keine Einigung über den Geschäftsplan erzielt werden, was zu einer immer prekäreren finanziellen Situation führte. Dies führte dazu, dass der Großaktionär seine Investitionen abschrieb, was Experten zufolge darauf hindeutet, dass die Regierung wahrscheinlich eingreifen muss.
Omers, einer der größten Pensionsfonds des öffentlichen Sektors in Kanada, hält seine Anteile an Thames Water durch verschiedene Anlageinstrumente. Die angekündigte Abschreibung des größten Aktionärs wird die Sorgen über die finanzielle Lage von Thames Water weiter verstärken. Die Regierung hat bereits Notfallpläne für eine mögliche vorübergehende Renationalisierung des Energieversorgers erstellt. Angesichts der Entwicklungen wird Thames Water voraussichtlich nach neuen Investoren suchen müssen und einen möglichen Verlust seiner Barreserven hinnehmen müssen.
Die Regulierungsbehörde Ofwat betonte, dass Thames Water weiterhin alle Optionen prüfen muss, um zusätzliches Eigenkapital zu gewinnen. Die Entscheidung von Omers, seine Investitionen abzuschreiben, verdeutlicht die Schwere der finanziellen Probleme, mit denen Thames Water konfrontiert ist. Dies wirft die Frage auf, wie das Unternehmen seine aktuelle Lage bewältigen wird und welche Auswirkungen dies auf den britischen Wasserversorger insgesamt haben wird.