Der Bundesrichter, der das Strafverfahren im Zusammenhang mit Donald Trumps Umgang mit geheimen Dokumenten leitet, hat den Prozess in Florida auf unbestimmte Zeit verschoben und die Notwendigkeit einer “angemessenen Vorbereitung” angeführt. Aileen Cannon, eine von Trump ernannte Kandidatin, hat den vorläufigen Termin für die Verhandlung des Falls in Miami am 20. Mai gestrichen und angedeutet, dass es einige Zeit dauern wird, bis ein neuer Termin festgelegt wird.
Diese Verschiebung bedeutet, dass der aktuelle “Schweigegeld”-Prozess gegen Trump in Manhattan höchstwahrscheinlich der einzige sein wird, dem sich der mutmaßliche republikanische Kandidat vor den Präsidentschaftswahlen im November stellen muss. In diesem Fall sieht sich Trump mit 40 Anklagen für seinen Umgang mit geheimen Dokumenten konfrontiert, die auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago gefunden wurden.
Die Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Dokumentenfall scheinen durch verschiedene vorprozessuale Fragen beeinträchtigt zu sein, die noch geklärt werden müssen. Während das Justizministerium grundsätzlich innerhalb von 60 Tagen nach einer Wahl keine politisch sensiblen Strafverfolgungsmaßnahmen einleiten darf, wäre ein Prozess in diesem Zeitraum aufgrund der bereits erhobenen Anklage nicht als Verstoß gegen diese Regel anzusehen.
Die Trump-Kampagne und das Justizministerium haben noch nicht auf Anfragen nach Kommentaren reagiert. Spekulationen über mögliche Szenarien, wie eine Selbstbegnadigung Trumps im Falle einer Präsidentschaft oder Einflussnahme auf den Fall durch Beauftragte des Justizministeriums, werden durch die aktuelle Entwicklung des Prozesses weiter genährt.