Der italienische Schiffbauer Fincantieri hat kürzlich eine Vereinbarung zum Erwerb der U-Boot-Sparte des Verteidigungskonzerns Leonardo im Wert von bis zu 415 Millionen Euro getroffen. Diese strategische Entscheidung fällt im Rahmen von Fincantieris Bestrebungen, sein militärisches Geschäft zu erweitern und seine Verteidigungs- und Sicherheitsaktivitäten auszubauen.
Durch die Übernahme des in der Toskana ansässigen Unternehmens Wass verstärkt Fincantieri sein Engagement in der Herstellung von Unterwasserraketen und Sonarsystemen, was die Unterwasserverteidigungskapazitäten des Unternehmens stärkt. Diese Entwicklung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung der Unterwassersicherheit aufgrund verschiedener geopolitischer Ereignisse, wie dem Konflikt in der Ukraine und Sabotageakten an Unterwasserinfrastrukturen, zunimmt.
In seinem Geschäftsplan betonte Fincantieri die Bedeutung des Unterwassersicherheitsgeschäfts als eine entscheidende Wachstumssäule. Dabei wird erwartet, dass der globale Unterwassersektor, einschließlich Verteidigung, Telekommunikation und Energie, bis 2030 einen beträchtlichen Wert von bis zu 400 Milliarden Euro erreichen wird, wobei die Verteidigungsbranche eine führende Rolle spielen wird.
Zusätzlich zu dieser Übernahme hat Fincantieri kürzlich die Akquisition von Remazel Engineering abgeschlossen, einem Unternehmen, das auf hochkomplexe Topside-Geräte spezialisiert ist. Diese Maßnahmen zur Stärkung des Portfolios des italienischen Schiffbauers sind Teil seiner umfassenden Strategie, das Wachstum durch gezielte Übernahmen und Partnerschaften voranzutreiben. Trotz einer Zeit mit Verlusten konnte Fincantieri im Jahr 2023 einen Nettoverlust von 53 Mio. Euro verzeichnen, was im Vergleich zu früheren Jahren eine deutliche Verbesserung darstellt.
Die Bemühungen von Fincantieri, seine Position im Bereich der Unterwasserverteidigung zu stärken, spiegeln das wachsende Interesse von Regierungen und Unternehmen an der Sicherung kritischer Unterwasserinfrastrukturen wider. Die Schaffung von Partnerschaften und die Fokussierung auf technologische Innovationen sind entscheidend, um den wachsenden Herausforderungen im Bereich der Unterwasserverteidigung gerecht zu werden.
