
Die Regierung unter Präsident Joe Biden plant, eine bedeutende Änderung in der US-amerikanischen Drogenpolitik umzusetzen, indem Cannabis als weniger schädliche Substanz neu eingestuft werden soll. Dies würde bedeuten, dass Marihuana von der Liste der gefährlichsten Drogen gestrichen und seine medizinische Verwendung anerkannt wird. Diese Neubewertung wird darauf abzielen, Cannabis mit anderen Substanzen wie Ketamin gleichzusetzen, um die gesetzlichen Konsequenzen für den Besitz und die Verteilung zu verringern.
Präsident Biden hat diesen Schritt als eine Notwendigkeit für eine fortschrittliche Drogenpolitik angesehen und betonte in seiner Rede vor dem Kongress, dass niemand wegen des Konsums oder Besitzes von Marihuana ins Gefängnis gehen sollte. Die Demokratische Partei hat ebenfalls Druck auf die Biden-Regierung ausgeübt, um diese Änderung voranzutreiben. Hochrangige Demokraten wie Chuck Schumer haben die Empfehlung der DEA, Marihuana neu einzustufen, positiv aufgenommen und betont, dass restriktive Cannabisgesetze überdacht werden müssen.
Wenn die Empfehlung des Justizministeriums durch das Weiße Haus genehmigt wird, markiert dies einen bedeutenden Meilenstein in der US-amerikanischen Drogenpolitik seit einer Generation. Obwohl der Besitz und Verkauf von Marihuana weiterhin nach Bundesgesetz illegal bleiben wird, würde die neue Einstufung als kontrollierte Substanz der Liste 3 die gesetzlichen Konsequenzen in den meisten Bundesstaaten verringern. Dieser Schritt wird voraussichtlich auch die klinische Forschung zu Cannabis erleichtern und den legalen Cannabismarkt in den USA unterstützen, der 2022 nach Schätzungen einen Umsatz von knapp 30 Milliarden US-Dollar erreicht hat.
Die potenzielle Lockerung der Marihuana-Regeln in den USA hat bereits Reaktionen an den Börsen hervorgerufen, wobei Aktien von Unternehmen wie Canopy Growth und Tilray empfindlich darauf reagierten. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben einige Investoren aufgrund der bundesweiten Illegalität von Marihuana zurückhaltend. Unternehmen der Cannabisbranche stehen nach wie vor vor Herausforderungen wie dem Verbot des grenzüberschreitenden Transports von Cannabisprodukten, was weiterhin hohe Kosten für die Einrichtung von Produktionsanlagen auf Bundesebene mit sich bringt.