Der britische Vermögensverwaltungssektor steht vor großen strukturellen Herausforderungen, auch wenn sich diese Woche möglicherweise ein Hauch von Optimismus breitmacht. Die Hauptursache für die Schwierigkeiten liegt in stagnierenden Einnahmen, da Investitionen vermehrt in kostengünstige passiv verwaltete Fonds fließen oder in Spezial- und Alternativfonds mit höheren Renditen. Traditionelle aktive Manager stehen unter Druck, da die Gebührenkompression zu erheblichen Umsatzverlusten führen kann.
Ein fragmentierter Sektor, der stark von regulatorischen Belastungen betroffen ist, verzeichnet anhaltende Abflüsse aus auf das Vereinigte Königreich ausgerichteten Fonds. Unternehmen wie Liontrust, die stärker auf den heimischen Markt ausgerichtet sind, sind von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen. Besonders herausfordernd gestaltet sich die Lage für Unternehmen wie Ashmore, die Kundenverluste in Millionenhöhe verzeichnen mussten, da Anleger zunehmend sicherere Wetten in den USA und Europa bevorzugen.
Die Gefahr von Unterperformance bei Investments schreckt potenzielle Investoren ab, wie sich anhand von Daten zeigt, die eine hohe Anzahl an Underperformance-Fällen über verschiedene Zeiträume hinweg offenlegen. Unternehmen wie Abrdn stehen vor Herausforderungen aufgrund hoher Kosten bei vergleichsweise geringem Gewinn, was zu Umstrukturierungsmaßnahmen wie Stellenstreichungen führt.
Die Aussicht auf eine verstärkte Konsolidierung im Sektor steht trotz der anhaltenden strukturellen Probleme im Raum. Die Branche befindet sich im Umbruch, was sich in Fusionen, Übernahmen und Restrukturierungsmaßnahmen wie Stellenstreichungen und Unternehmensverkäufen widerspiegelt. Eine Veränderung der makroökonomischen Stimmung allein wird nicht ausreichen, um die langfristigen Herausforderungen der britischen Vermögensverwalter zu bewältigen.