Am Montag erholte sich der Yen gegenüber dem Dollar signifikant von einem 34-Jahres-Tief, das zuvor erreicht worden war. Händler interpretierten diesen Anstieg als potenzielles Eingreifen der japanischen Regierung. Gegen Mittag stieg der Yen schnell von 159,5 Yen pro Dollar auf 154,5 Yen. Fachleute in verschiedenen Ländern äußerten, dass diese Erholung höchstwahrscheinlich auf Dollarverkäufe und Yenkäufe durch das japanische Finanzministerium zurückzuführen sei. Später fiel der Kurs wieder auf rund 156,8 Yen.
Die Kluft zwischen den Zinssätzen in Japan und den USA übte weiterhin Druck auf die Währung aus, wodurch der Yen gegenüber dem Dollar auf über 160 Yen gefallen war. Dieser Abwärtstrend wurde von der Entscheidung der Bank of Japan unterstützt, die Zinssätze nahe Null zu belassen. Die Märkte in Japan waren zu Beginn der Goldenen Woche des Landes geschlossen, was es den japanischen Behörden erleichterte, den Yen bei vergleichsweise niedrigen Handelsvolumina zu beeinflussen, so Analysten. Experten schätzten, dass das Eingreifen der Regierung Yen-Käufe im Bereich von 20 bis 35 Milliarden US-Dollar beinhaltete.
Der schwächere Yen hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Während er den Einreisetourismus ankurbelte und zu höheren Unternehmensgewinnen im Ausland führte, stiegen jedoch auch die Lebenshaltungskosten, was den Inlandsverbrauch beeinträchtigte. Seit Beginn des Jahres hat der Yen etwa 10 Prozent seines Werts gegenüber dem Dollar eingebüßt, was teilweise auf die Erwartung zurückzuführen ist, dass die US-Notenbank ihre Kreditkosten länger hoch halten wird, um die Inflation zu kontrollieren.
Experten warnten davor, dass der Yen stabilisiert werden müsse, um die Auswirkungen des schwachen Yen zu begrenzen. Es wird erwartet, dass der Yen-Carry-Handel, bei dem Investoren den Yen leihen, um in verzinsliche Vermögenswerte zu investieren, erst zurückgehen wird, wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt. Analysten betonten die Notwendigkeit eines starken Eingreifens der japanischen Behörden, um einen weiteren Abschwung des Yen zu verhindern.