Die EU und das Risiko finanzieller Schocks durch den Klimawandel
Die Europäische Umweltbehörde hat kürzlich gewarnt, dass die EU einem immer höheren Risiko systemischer finanzieller Schocks durch den Klimawandel ausgesetzt ist. Untersuchungen zeigen, dass der Kontinent bis 2050 mit Temperaturen rechnen muss, die mindestens 3 °C wärmer als vorindustrielle Zeiten sind. Dies stellt eine ernste Bedrohung dar, die auch die Finanz- und Versicherungsbranche alarmiert.
Europa als am schnellsten erwärmender Kontinent
Europa ist bereits der am schnellsten erwärmende Kontinent der Welt. Die Temperaturen steigen etwa doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Sollte es zu einem langfristigen globalen Durchschnittstemperaturanstieg von 1,5 °C kommen, würde dies in Europa einem Anstieg von 3 °C entsprechen.
Verheerende Auswirkungen drohen
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der EUA warnt vor verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in Europa. Ohne entschiedene Maßnahmen könnten Hunderttausende Menschen durch Hitzewellen sterben, und wirtschaftliche Verluste durch Überschwemmungen an den Küsten könnten über 1 Billion Euro pro Jahr betragen.
Maßnahmen der Europäischen Kommission
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant die Europäische Kommission ab 2027 Mindestanforderungen an die Klimaresilienz für alle Ausgaben im nächsten EU-Haushalt festzulegen. Zudem sollen Strategien zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden. Ein Entwurf einer Antwort der Kommission auf den EUA-Bericht verdeutlicht die Dringlichkeit von konkreten Schritten.
Konflikte und Gesundheitsrisiken
Der Bericht warnt auch vor möglichen Konflikten zwischen den Mitgliedstaaten um Wasserressourcen, Produktivitätsrückgängen aufgrund extremer Hitze und einem Anstieg von Krankheiten wie dem West-Nil-Virus und dem Dengue-Fieber. Strategische Vorräte an Behandlungen für diese Krankheiten werden evaluiert.
Handlungsbedarf und Vorbereitung auf Veränderungen
Es ist klar, dass die Folgen des Klimawandels weitreichend und ernst sind. Die nördliche Hemisphäre erlebte den wärmsten Winter, und extreme Wetterbedingungen werden in Zukunft zunehmen. Es ist dringend erforderlich, dass Regierungen handeln, um die Lebensbedingungen und die Wirtschaft stabil zu halten. Massenmigration innerhalb Europas aufgrund des Klimawandels könnte die Zukunft prägen, und daher sollten Strategien zur Vorbereitung auf solche Veränderungen entwickelt werden.
Fazit
Leena Ylä-Mononen von der Europäischen Umweltagentur betont, dass noch Zeit zum Handeln bleibt. Es ist wichtig, den Klimawandel anzugehen und gleichzeitig die Wirtschaft zu stabilisieren. Die aktuellen Entwicklungen erfordern entschlossene Maßnahmen, um die Risiken für die europäische Bevölkerung und Wirtschaft zu minimieren.