Die Europäische Zentralbank hält die Zinsen stabil
Zinsen unverändert, Prognosen gesenkt
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat trotz gesenkter Inflations- und Wachstumsprognosen beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen. Am Donnerstag beließ die EZB ihren Leitzins für Einlagen bei einem Rekordhoch von 4 Prozent. Die Entscheidung wurde getroffen, da die schwachen wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone die Notwendigkeit einer Zinserhöhung nicht untermauern konnten.
Inflations- und Wachstumsprognosen herabgestuft
Die EZB reduzierte ihre Inflationsprognose für dieses Jahr von 2,7 Prozent auf 2,3 Prozent. Dies öffnet die Möglichkeit für zukünftige Zinssenkungen in den kommenden Monaten. Ebenso senkte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose für 2024 zum vierten Mal in Folge. Es wird erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone in diesem Jahr nur um 0,6 Prozent steigen wird, im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 0,8 Prozent.
Sorgen über Lohnwachstum und Inflation
Trotz der langsameren wirtschaftlichen Entwicklung haben einige Währungshüter Bedenken geäußert, dass ein rasches Lohnwachstum die Inflation über das 2-Prozent-Ziel der EZB treiben könnte, insbesondere im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor. Die EZB erwartet, dass die Kerninflation – ohne volatile Energie- und Lebensmittelpreise – in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen wird, geringfügig niedriger als ihre vorherige Prognose von 2,7 Prozent.
Ausblick und Reaktion der Anleger
Die Entscheidung der EZB, die Zinsen unverändert zu lassen, folgt auf ähnliche Schritte anderer Zentralbanken wie der kanadischen Zentralbank. Die US-Notenbank und die Bank of England werden voraussichtlich in zwei Wochen ebenfalls keine Zinsänderungen vornehmen. Investoren haben in letzter Zeit ihre Erwartungen für Zinssenkungen von diesem Monat auf den Sommer verschoben.
Die Entscheidung der EZB spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen die Eurozone konfrontiert ist, und signalisiert mögliche zukünftige Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft.