Offiziellen Daten zufolge verzeichnen chinesische Fabriken einen Rückgang der Gewinne, der von einem Zweijahreshoch ausgehend stattgefunden hat. Dies unterstreicht die Besorgnis darüber, dass industrielle Überkapazitäten die Bemühungen Pekings behindern könnten, die wirtschaftliche Dynamik in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wiederzubeleben.
Im März gingen die Industriegewinne großer Unternehmen in China im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zurück, wie das National Bureau of Statistics berichtet. Trotz einer Steigerung der Industriegewinne im ersten Quartal um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023, war der März-Rückgang ein harter Schlag für Peking.
Analysten von Goldman Sachs betonten, dass sowohl die Industriegewinne als auch die Umsätze im März signifikant gesunken seien und dass niedrigere Margen ein Problem für die chinesische Industrie darstellen. Die aktuellen Hinweise auf wirtschaftlichen Stress in China kommen zu einer Zeit, in der US-amerikanische und europäische Beamte Bedenken über Chinas Pläne äußern, das Produktionsvolumen des Landes zur Ankurbelung des Wachstums zu verwenden.
In einer dreitägigen Reise nach China warnte US-Außenminister Antony Blinken vor übermäßigen staatlichen Subventionen für die Industrie. Er wies darauf hin, dass es bereits ein deutliches Missverhältnis zwischen der Produktion in China und der weltweiten Nachfrage gebe. Chinas Ziel für 2024, ein Wachstum von etwa 5 Prozent zu erreichen, gilt als ehrgeizig in Anbetracht des Deflationsdrucks.
Experten von Capital Economics und Westpac äußerten sich ebenfalls zur Situation in China. Während die Elektronikindustrie starke Gewinnzuwächse verzeichnete, dienten die Exporte der Stahlindustrie als Ventil für die Überkapazitäten. Trotz zunehmender globaler Gegenreaktionen gegen chinesische Produkte im Ausland nähern sich die Stahlexportzahlen dem Rekordniveau von 2015.
Es bleibt abzuwarten, wie China auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird und welche Maßnahmen die Regierung ergreifen wird, um die industrielle Überkapazitäten zu bewältigen und die wirtschaftliche Erholung zu fördern.