Die Türkei verhandelt mit dem US-Energieriesen ExxonMobil über einen milliardenschweren Deal zum Kauf von Flüssigerdgas, um ihre Abhängigkeit von russischer Energie zu reduzieren. Ankara plant ein neues Versorgungsportfolio aufzubauen, um weniger von einem einzigen Partner abhängig zu sein. Die Gespräche zwischen der Türkei und ExxonMobil stehen im Zusammenhang mit einer Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und den USA.
Durch den langfristigen Vertrag mit ExxonMobil würde die Türkei bis zu 2,5 Millionen Tonnen LNG pro Jahr sichern, was etwa 7 Prozent des türkischen Erdgasverbrauchs in einem Jahr decken könnte. Dieser Deal hätte eine Laufzeit von einem Jahrzehnt. Die Türkei ist bisher hauptsächlich auf Erdgasimporte angewiesen, vor allem von Russland, und sucht nun nach Diversifizierungsmöglichkeiten.
ExxonMobil plant, sein LNG-Portfolio bis 2030 auf 40 Mio. Tonnen pro Jahr zu erweitern und arbeitet an verschiedenen LNG-Projekten weltweit. Die Türkei hat auch langfristige LNG-Lieferverträge mit anderen Ländern wie Algerien und Oman. Die Türkei bemüht sich auch um eine verbesserte Infrastruktur zur Aufnahme und Speicherung von LNG.
Trotz der engen Beziehungen zu Russland bemüht sich die Türkei, ihre Energieimporte vielfältiger zu gestalten. Neben LNG-Importen hat die Türkei auch eigene Explorations- und Produktionsaktivitäten gestartet, die zukünftig eine größere Rolle in der Energieversorgung des Landes spielen könnten. Die Türkei plant auch eigene Ölbohrungen im Schwarzen Meer und im Südosten des Landes.