Die mögliche Übernahme von US Steel durch Nippon Steel
In den frühen 1990er-Jahren kam es zu einer populistischen Reaktion der USA gegen Japans Versuch, amerikanische Vermögenswerte zu erwerben. Diese Ära scheint nun teilweise zurückgekehrt zu sein. Laut einem Bericht der Financial Times könnte Präsident Joe Biden bald sein Unbehagen über die geplante 15-Milliarden-Dollar-Übernahme von US Steel durch Nippon Steel zum Ausdruck bringen.
Mögliche Bedenken von Biden
Es wird nicht erwartet, dass Biden explizit darauf hinweist, die Transaktion abbrechen zu können, jedoch selbst ein subtiler Eingriff könnte Auswirkungen haben. Die Gewerkschaft United Steelworkers, die mehr als eine Million Arbeitnehmer vertritt, bevorzugte bei der Auktion von US Steel 2023 einen inländischen Bieter, Cleveland Cliffs.
Auswirkungen auf die Arbeiter
Seit dem Sieg des japanischen Unternehmens im Dezember haben die US Steel Arbeiter wenig Interesse an Nippon Steel gezeigt. Obwohl Nippons Aktivitäten in den USA begrenzt sind, würde die Fusion das Unternehmen zu einem der zehn größten Stahlhersteller der Welt machen.
Prüfung durch die Aufsichtsbehörde
Das interinstitutionelle Komitee für Auslandsinvestitionen der USA prüft die Transaktion unter Berücksichtigung möglicher nationaler Sicherheitsbedenken. Trotzdem bleibt unklar, wie Japan, als enger Verbündeter der USA, eine Bedrohung darstellen könnte.
Marktreaktionen
Die Aktien von US Steel fielen stark, als Nachrichten über die mögliche Übernahme durch Nippon Steel die Runde machten. Die Unsicherheiten bezüglich des Deals beeinflussen den Aktienkurs und lassen Investoren zögern.
Politische Implikationen
Die Stahlarbeiter haben kein offizielles Vetorecht bei der Übernahme, jedoch zeigen sie politische Präsenz in einem Wahljahr. Auch frühere Präsidenten wie Donald Trump haben sich gegen die Übernahme ausgesprochen, und Biden muss nun seine Position beziehen.
Fazit
Biden’s Regierung muss deutlich machen, ob die Übernahme von US Steel durch Nippon Steel den nationalen Sicherheitsstandards entspricht. Bisher fehlen überzeugende Argumente, die eine ernsthafte Bedrohung seitens Japans belegen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.
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