Die Krise von Thames Water
Die jährliche Bootsregatta zwischen Oxford und Cambridge fand kürzlich trotz der “gefährlichen” Abwasserverschmutzung in der Themse statt. Dies führte zu Beschwerden von Ruderern über Übelkeit und Umweltaktivisten, die Thames Water dafür verantwortlich machten. Das Unternehmen wiederum schob die Probleme auf übermäßigen Regen. Oxfords Trainer nannte die Situation eine “nationale Schande”.
Privatisierung von Wasserunternehmen in Großbritannien
Vor 35 Jahren wurden die englischen Wasserunternehmen unter Margaret Thatchers Regierung privatisiert. Die Privatisierung hat unterschiedliche Auswirkungen gezeigt, wobei Thames Water als Großbritanniens größter Wasserversorger nun in finanzielle Schwierigkeiten gerät.
Fehlgeschlagenes Privatisierungsexperiment
Die Privatisierung natürlicher Monopole wie Wasserversorger wurde als großes Experiment angesehen, das nun als gescheitert betrachtet werden kann. Die Unternehmen wurden ohne Schulden privatisiert und an private Investoren verkauft, was zu Unzufriedenheit bei den Verbrauchern führt.
Finanzielle Herausforderungen und mangelnde Investitionen
Thames Water und andere Wasserversorger haben massiv in Schulden investiert, während die Aktionäre zögern, neues Kapital einzubringen. Das Finanzsystem und die regulatorischen Maßnahmen haben sich als unzureichend erwiesen, um die Transparenz und Finanzierung der Unternehmen zu gewährleisten.
Zukunftsaussichten für Thames Water
Die aktuellen Eigentümer von Thames Water weigern sich, zusätzliches Kapital bereitzustellen, es sei denn, regulatorische Zugeständnisse werden gemacht. Die Möglichkeit einer vorübergehenden Verstaatlichung oder einer Sonderverwaltung wird diskutiert, um eine Umschuldung zu ermöglichen.
Lösungsansätze und Regulierungsvorschläge
Es wird vorgeschlagen, dass Wasserversorger an der Börse notiert werden, um die Finanzstruktur zu vereinfachen. Ein umfassenderer Regulierungsrahmen, der Dividenden stoppen kann, wenn sie die finanzielle Stabilität gefährden, wird ebenfalls empfohlen.
Lessons Learned und globale Perspektive
England bleibt in Bezug auf die private Wasserversorgung ein Ausreißer, da die Mehrheit der Wasser- und Abwasserdienste weltweit in öffentlichem Besitz sind. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Verbesserungen im privatisierten Sektor vorgenommen werden, um die Kunden und die Umwelt besser zu schützen.