Ein weltweiter Mangel an Platin könnte in naher Zukunft zu einem Anstieg der Preise für dieses Industriemetall führen, so der Bericht des Branchenverbands World Platinum Investment Council. Die geplante Übernahme von Anglo American Platinum durch BHP könnte weiterhin die Preisaussichten beeinflussen, da das Angebot das prognostizierte Defizit des laufenden Jahres übersteigt.
Der Bericht hebt hervor, dass die weltweite Nachfrage nach Platin die Produktion in diesem Jahr um 476.000 Unzen übersteigen wird, was ein Defizit von 6 Prozent im Vergleich zum Jahresbedarf darstellt. Diese Prognose basiert auf der Verlangsamung der Produktion in Südafrika, einem der Hauptproduzenten von Platin.
Platin, ein Schlüsselmaterial in der Herstellung von Katalysatoren zur Reduzierung schädlicher Emissionen, könnte aufgrund bestehender Engpässe bei Metallen der Platingruppe wie Palladium und Rhodium eine Trendwende erleben. Experten erwarten, dass dieses Defizit die Marktbedingungen verschärfen und zu einem Anstieg der Preiserwartungen führen wird.
Der Markt reagierte bereits auf diese Entwicklungen, wobei der Platinpreis am Montag einen leichten Anstieg verzeichnete. Die Struktur des vorgeschlagenen Deals zwischen BHP und Anglo American hat unter Investoren Bedenken hinsichtlich der Attraktivität von Platin als langfristige Investition geweckt.
Die anstehende Platinum Week-Konferenz in London wird in diesem Kontext wichtige Diskussionen über die Zukunft des Platins und der Branche im Allgemeinen führen. Angesichts von Restrukturierungen und Stellenstreichungen bei verschiedenen Platinproduzenten bleibt die Frage offen, wie sich der Markt in den kommenden Monaten entwickeln wird.