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Deutschlands erste syndizierte Krypto-Wertpapier: KfW gibt 100-Millionen-Euro-Blockchain-Bond heraus

Regierungseigene KfW gibt €100 Mio. „Krypto“-Digitalanleihe auf Polygon-Blockchain aus - Neue Perspektiven und Herausforderungen

Die Regierungsagentur KfW hat bereits digitale Anleihen ausgegeben, darunter eine im Wert von 4 Milliarden Euro, die gestern datiert wurde. Diese Anleihen wurden jedoch über eine Zentralverwahrstelle (CSD) abgewickelt. Das deutsche Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) unterstützt auch ein verteiltes Register ohne CSD, das als „Krypto-Wertpapiere“ bezeichnet wird. Nun emittiert die KfW eine Blockchain-Anleihe im Wert von 100 Millionen Euro ($108 Mio.) auf der Polygon-Blockchain, die zum 4. Juli datiert ist.

Es wird behauptet, dass die Anleihe mit einem Kupon von 3,125% und einer Fälligkeit zum 10. Dezember 2025 die erste syndizierte Krypto-Anleihe in Deutschland ist. Der Markt für digitale Anleihen ist noch nicht reif, hat sich jedoch seit der Emission einer 100-Millionen-Euro-Blockchain-Anleihe der Europäischen Investitionsbank vor drei Jahren auf Ethereum stark entwickelt. Die Nachfrage war damals so gering, dass Union Investment die gesamte Zuteilung übernahm.

Starker Investorenzuspruch für Tokenisierung

Union Investment war erneut der Ankerinvestor bei der jüngsten Emission, aber die KfW beschrieb die Investorennachfrage nach der mit AAA bewerteten Anleihe als „stark“. Andere Investoren sind unter anderem die Berliner Volksbank, DekaBank, LBBW, Solventis AG, Sparkasse Pforzheim Calw und die WI Bank. Die Bank gab bekannt, dass das Interesse von Investoren unterschiedlicher Größen und Branchen, darunter Vermögensverwalter, Schatzämter und verschiedene Arten von Banken, reichte.

„Unser Ziel war es, so viele Marktteilnehmer wie möglich in die Transaktion einzubeziehen, um gemeinsam neue Erkenntnisse zu gewinnen und die vom Gesetzgeber durch das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) ermöglichte Innovation gemeinsam mit unseren Bankpartnern, unserem Ankerinvestor Union Investment und anderen interessierten Investoren zu testen“, sagte Tim Armbruster, Treasurer bei der KfW.

„Das gesunde Maß an Beteiligung zeigt das große Interesse der Investoren an der Digitalisierung von Kapitalmarkttransaktionen. Wir wollen dieses Potenzial nutzen, um Skalierungsoptionen für unsere Refinanzierungstätigkeiten zu identifizieren.“

Nächster Schritt: Abwicklung über Zentralbank

Die KfW arbeitet bereits an ihrer nächsten Krypto-Sicherheitsanleihe. Sie beteiligt sich an den DLT-Abwicklungstests der Europäischen Zentralbank mit Zentralbankgeld. Im Rahmen der Tests plant die KfW die Ausgabe einer Anleihe, die in Zentralbankgeld über die Triggerlösung der Bundesbank abgewickelt wird.

„Nach Abschluss der Transaktion haben wir den gesamten Front-to-End-Prozess, von der Emission eines Krypto-Sicherheitspapiers bis zur Rückzahlung, getestet. Wir müssen diese Erfahrungen dann mit anderen Marktteilnehmern teilen und praktische Implikationen für die weitere Entwicklung dieses innovativen Marktsegments ableiten“, sagte Gaetano Panno, Leiter des Transaktionsmanagements bei der KfW.

Herausforderungen im Bereich DLT

Die Bank skizzierte auch ihre Lernerfahrungen und benannte die verbleibenden Hindernisse für das weitere Wachstum im Bereich Tokenisierung. Eines davon ist die Notwendigkeit einer On-Chain-Abwicklung idealerweise in Zentralbankgeld. Bei dieser ersten Transaktion wurde ein herkömmlicher Abwicklungszyklus von zwei Tagen verwendet.

Das eWpG schafft die Grundlage für Krypto-Wertpapiere, erlaubt jedoch nicht deren Handel. Das liegt daran, dass deutsches und EU-Recht die Beteiligung einer Zentralverwahrstelle (CSD) im Nachhandel für Börsentransaktionen vorschreiben. Das DLT-Pilotregime der EU erfordert keine CSD, wird jedoch bei großen Unternehmen aufgrund der aktuellen Volumengrenzen als nicht praktikabel angesehen. Die KfW erklärte, dass Krypto-Wertpapiere als EZB-Sicherheit akzeptiert werden müssen.

Teilnehmer an der digitalen Anleihe der KfW

An dem Projekt waren verschiedene Teilnehmer beteiligt. Das Bookrunning-Konsortium bestand aus DZ Bank, Deutsche Bank, LBBW und Bankhaus Mezler. Die Deutsche Bank ist der Lead Arranger und Abwicklungspartner. Die DZ Bank fungiert als kollektiver eingetragener Inhaber im Namen aller Investoren. Cashlink ist das Register für Krypto-Wertpapiere, und Hauck Aufhäuser Digital ist der Verwahrer. Linklaters bietet rechtliche Beratung, während Hengeler Mueller rechtliche Unterstützung für das Bookrunning-Konsortium gibt.

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