Brüssel hat eine eingehende Untersuchung gegen Meta wegen Bedenken eingeleitet, dass das Unternehmen nicht ausreichend Maßnahmen ergreift, um Kinder vor der Sucht nach Social-Media-Plattformen wie Instagram zu schützen. Die Europäische Kommission gab bekannt, dass sie prüfen werde, ob die Apps des Silicon-Valley-Riesen den sogenannten "Rabbit Hole"-Effekt verstärken, bei dem Nutzer immer tiefer in Online-Feeds und -Themen hineingezogen werden.
Die Ermittler der EU werden ebenfalls überprüfen, ob Meta, als Eigentümer von Facebook und Instagram, seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachgekommen ist, angemessene Tools zur Altersüberprüfung bereitzustellen, um den Zugriff von Kindern auf unangemessene Inhalte zu verhindern. Diese Untersuchung ist die zweite, die im Rahmen des EU-Gesetzes zu digitalen Diensten gegen das Unternehmen eingeleitet wurde.
Das besagte Gesetz zielt darauf ab, Online-Inhalte zu überwachen und umfasst neue Regeln zum Schutz von Minderjährigen. Es verpflichtet auch Internetplattformen dazu, offenzulegen, wie sie mit Fehlinformationen und Propaganda umgehen. Im vergangenen Jahr verabschiedet, legt das DSA sehr großen Online-Plattformen ab 45 Millionen Nutzern in der EU neue Pflichten auf. Sollte sich herausstellen, dass Meta gegen das Gesetz verstößt, können Bußgelder in Höhe von bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens verhängt werden.
Thierry Breton, Kommissar für den Binnenmarkt, äußerte Bedenken dahingehend, dass Meta seiner Verantwortung nicht ausreichend nachgekommen sei, negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit junger Europäer auf den Plattformen Facebook und Instagram zu mindern. Meta betont hingegen, sich seit einem Jahrzehnt bemüht zu haben, über 50 Tools und Richtlinien zu entwickeln, um junge Menschen vor Risiken zu schützen. Die Europäische Kommission wird bei der Untersuchung die Maßnahmen Metas zum Schutz der Privatsphäre, Sicherheit und Minderjährigen besonders unter die Lupe nehmen.
