Rechtsextreme politische Parteien in Europa, wie die Alternative für Deutschland (AfD), Frankreichs Rassemblement National (RN) und die Brüder Italiens (FdI), teilen gemeinsame Merkmale wie schrillen Nationalismus, Feindseligkeit gegenüber Einwanderern und autoritäre Tendenzen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich auch deutliche Unterschiede zwischen ihnen. Jede Partei agiert in ihrem eigenen nationalen Kontext und verfolgt leicht unterschiedliche politische Strategien und Wahlchancen.
Die AfD wurde kürzlich durch Kontroversen erschüttert, wie die Festnahme eines Mitarbeiters von Maximilian Krah wegen Spionageverdachts für China und Ermittlungen gegen Krah selbst, wegen angeblicher illegaler Zahlungen aus Russland und China. Ein weiterer Zwischenfall zeigte den Konflikt zwischen AfD und RN auf, als die AfD die Souveränität Frankreichs über die Insel Mayotte in Frage stellte, was zu Spannungen mit Marine Le Pen führte.
Ein interessanter Aspekt ist, dass alle drei Parteien von Frauen geleitet werden, was sie von ähnlichen rechtsextremen Parteien in anderen europäischen Ländern unterscheidet. Die Stabilität der Führung und die politischen Positionen variieren jedoch zwischen den Parteien, wobei RN und FdI eine größere Kohärenz aufweisen als die AfD.
In Bezug auf Außenpolitik und die EU zeigen sich Unterschiede in den Positionen der Parteien. Während Meloni für die Ukraine eintritt und eine distanzierte Haltung gegenüber China vertritt, wird Le Pens Russophilie durch den Konflikt in der Ukraine und die anti-amerikanischen Tendenzen von RN herausgefordert. Die AfD hingegen vertritt die extremsten außenpolitischen Positionen und zeigt Sympathien für Russland und China sowie eine skeptische Haltung gegenüber der EU.
Die geografische Unterstützung für die Parteien variiert ebenfalls, wobei die AfD vor allem in Ostdeutschland starken Rückhalt hat, während RN in unterschiedlichen Regionen in Frankreich Zuspruch erfährt und FdI bei den Wahlen 2022 in ganz Italien erfolgreich war. Die bevorstehenden EU-Wahlen deuten darauf hin, dass RN und FdI gute Chancen auf Erfolg haben könnten, während die Aussichten für die AfD eher begrenzt sind.
