Die Federal Trade Commission hat eine Klage gegen die geplante Übernahme von Capri Holdings im Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar durch den US-Luxusgüterkonzern Tapestry eingereicht. Die Behörde argumentiert, dass diese Fusion den direkten Wettbewerb zwischen den Marken der beiden Unternehmen, darunter Michael Kors von Capri sowie Kate Spade und Coach von Tapestry, beseitigen würde. Die Übernahme könnte Tapestry einen dominanten Teil des “zugänglichen Luxus”-Handtaschenmarktes verschaffen, so die FTC.
Henry Liu, Direktor des Wettbewerbsbüros der FTC, betonte, dass die Fusion dazu führen könnte, dass Verbraucher den Wettbewerb um erschwingliche Handtaschen verlieren, während Stundenarbeiter möglicherweise die Vorteile höherer Löhne und günstigerer Arbeitsbedingungen einbüßen. Beide beteiligten Unternehmen wehren sich gegen die Vorwürfe der FTC und bekräftigen ihre Entschlossenheit, den Fall zu verteidigen.
Die FTC unter der Vorsitzenden Lina Khan übernahm die Klage, die Teil einer strengeren Kartellrechtsdurchsetzungspolitik ist, während die US-Regierung von Joe Biden versucht, wettbewerbswidriges Verhalten in der Wirtschaft zu bekämpfen. Die Agentur argumentiert, dass die Fusion den Wettbewerb zwischen Capri und Tapestry um Arbeitskräfte beeinträchtigen und die Löhne sowie Sozialleistungen gefährden könnte.
Die geplante Übernahme könnte auch die Bemühungen beeinträchtigen, einen US-Herausforderer aufzubauen, um mit den europäischen Luxusgüterkonzernen wie LVMH und Kering zu konkurrieren. Diese europäischen Unternehmen dominieren den Markt für Luxushandtaschen, -schuhe und -bekleidung. Die FTC betont, dass die Schritte zur Blockade der Fusion darauf abzielen, den Wettbewerb auf dem Markt aufrechtzuerhalten und den Verbrauchern weiterhin eine breite Auswahl zu bieten.
