Eine erfolgreiche Währung der BRICS-Staaten könnte sich negativ auf den Lebensstandard in den USA auswirken und “zu weniger Macht für die US-Regierung führen, ähnlich wie die Schwächung Großbritanniens nach dem Zweiten Weltkrieg”, warnt Investmentanalyst Jon Wolfenbarger. Er betont: “Aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges und des anhaltenden wirtschaftlichen Wachstums Chinas beschleunigen die BRICS-Pläne, Macht von den USA zu übernehmen”.
Wolfenbarger, CEO und Gründer der Investment-Website Bull And Bear Profits, verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche und hat über 22 Jahre als Wertpapieranlytiker bei Allianz Global Investors und als Investmentbanker bei Merrill Lynch und JPMorgan gearbeitet. In einem Blogbeitrag auf der Website des Mises Institute mit dem Titel “Wird eine neue BRICS-Währung etwas ändern? Vielleicht” kommentierte er die Entdollarisierungsbemühungen der BRICS-Nationen (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika).
Er erwähnt mehrere BRICS-Initiativen wie die New Development Bank für Infrastrukturkredite, eine Contingent Reserve Arrangement zum Schutz vor Devisendruck und ein Zahlungssystem als Alternative zur Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT). Zudem hat er erklärt, dass die BRICS-Staaten auch an einem Reserve-Vermögenswert arbeiten, der auf einem Korb der Währungen der Mitgliedsländer basiert, um mit den Sonderziehungsrechten (SDR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) konkurrieren zu können.
Zur Frage, ob der US-Dollar entthront werden wird, sagte der Investmentanalyst: “Die BRICS-Länder werden den König Dollar wahrscheinlich nicht ernsthaft herausfordern, wenn ihr einziges Werkzeug nur eine weitere Fiatwährung ist, die sie aus der dünnen Luft erschaffen können”. Er betonte: “Die BRICS haben eine viel bessere Chance, wenn sie eine harte Währung schaffen, die durch Gold oder andere Rohstoffe wie Öl gedeckt ist”.
Wolfenbarger ist der Ansicht, dass “die USA den größten und sichersten Regierungsanleihemarkt haben, keine Kapitalkontrollen und einen Ruf für die Durchsetzung des Rechtsstaats. Im Gegensatz dazu sind die BRICS-Länder kaum für die Einhaltung von Gesetzen oder für starke Währungen bekannt”. “Natürlich würde ihr Wettbewerb mit dem Dollar letztendlich in einem Scheitern enden, wie es auf Bretton Woods der Fall war, wenn die BRICS-Länder weiterhin Geld aus der dünnen Luft erzeugen, um ihre Kriegs- und Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren”, so Wolfenbarger.
Viele Menschen sind der Meinung, dass eine erfolgreiche BRICS-Währung die Dominanz des US-Dollars erodieren könnte, darunter auch ein ehemaliger Wirtschaftsberater des Weißen Hauses. Der BRICS-Wirtschaftsblock gewinnt weltweit an Einfluss; 19 Länder haben sich beworben oder Interesse an dem Beitritt bekundet. Ein schwedischer Universitätsprofessor sagte letzte Woche, dass Saudi-Arabien dem BRICS-Verbund beitreten würde, was den Einsatz des chinesischen Yuan als Handelswährung beschleunigen würde.
