Gleichstellung von Frauen in Irland
Am 8. März diesen Jahres haben die Menschen in Irland bei einem Referendum eine schockierende Entscheidung getroffen. Mit einer überwältigenden Mehrheit von 73,9 Prozent stimmten sie gegen die Förderung der Gleichstellung von Frauen.
Historische Entscheidung
Der kontroverse Abschnitt in der 87 Jahre alten Verfassung, der besagt, dass der Platz der Frau zu Hause sei, wurde nicht geändert. Dieser Abschnitt argumentiert, dass Frauen durch ihre häuslichen Pflichten dem Staat dienen und das Gemeinwohl ermöglichen. Die Wähler wurden aufgefordert, diesen veralteten Standpunkt abzulehnen und stattdessen die gegenseitige Fürsorge innerhalb von Familien zu unterstützen.
Gründe für die Ablehnung
Die Ablehnung der Änderung wurde mit verschiedenen Erklärungen begründet. Einige befürchteten, dass die Änderung die Vorstellung festigen würde, dass Pflege eine private, unbezahlte Familienaufgabe sei. Die Ja-Kampagne war uneinheitlich und die Themen schwer zu vermitteln.
Globale Trends
Die Entscheidung in Irland zeigt ein widersprüchliches Bild. Obwohl das Land in Gleichstellungsranglisten gut abschneidet und bereits fortschrittliche Entscheidungen in Bezug auf gleichgeschlechtliche Ehe und Abtreibungsverbot getroffen hat, scheint der Weg zur Gleichstellung steinig zu sein.
Internationale Perspektive
Eine neue Studie des Global Institute for Women's Leadership zeigt, dass weltweit der Wunsch nach Gleichstellung abnimmt. Trotz Fortschritten im Bildungsbereich verdienen Frauen immer noch weniger als Männer und tragen einen Großteil der unbezahlten Pflegearbeit.
Zukunft der Gleichstellung
Die Studie prognostiziert, dass es noch 162 Jahre dauern könnte, bis Frauen politisch mit Männern gleichgestellt sind. Die Ungleichheiten bleiben bestehen, und es ist wichtig, die Einstellungen zur Gleichstellung weiter zu untersuchen und zu bekämpfen.
In Anbetracht dieser Ergebnisse wird deutlich, dass der Kampf um die Gleichstellung von Frauen noch lange nicht vorbei ist und weiterhin große Anstrengungen erfordert.
pilita.clark@ft.com
