Joe Lieberman - Ein Nachruf
Joe Lieberman, der frühere demokratische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten im Jahr 2000, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Der ehemalige Senator aus Connecticut verstarb plötzlich an den Folgen eines Sturzes, wie seine Familie am Mittwoch bekanntgab.
Ein Leben in der Politik
Lieberman wurde 1942 in Stamford, Connecticut, geboren und vertrat seinen Staat von 1989 bis 2013 im Senat. Bekannt wurde er vor allem, als er im Jahr 2000 von Al Gore als dessen Vizepräsidentschaftskandidat nominiert wurde. Diese Wahl gegen George W. Bush und Dick Cheney verlor er, gilt jedoch als der erste jüdische Kandidat auf einer großen politischen Parteiliste.
Politischer Werdegang
Während Lieberman größtenteils als Demokrat agierte und viele Parteilinien unterstützte, zeigte er auch Unabhängigkeit. Er gewann 2006 die Wiederwahl als Unabhängiger und unterstützte später John McCain als republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Barack Obama lobte Lieberman für seinen Einsatz in der Abschaffung der "Don't Ask Don't Tell"-Politik und für seine Unterstützung bei der Verabschiedung von wichtigen Gesundheitsgesetzen.
Lost in Translation
Lieberman war vor allem in der Außenpolitik aktiv, was zu Spannungen mit Teilen der Demokratischen Partei führte. Trotzdem war er ein angesehener Politiker, der Anerkennung von verschiedenen Seiten erntete. Sowohl George W. Bush als auch der derzeitige demokratische Senator des Staates, Chris Murphy, äußerten ihre Trauer über seinen Tod.
Ein Vermächtnis
Joe Lieberman hinterlässt in der Welt der US-Politik eine vielschichtige Erinnerung. Seine Bemühungen um überparteiliche Zusammenarbeit und seine Bereitschaft, gegen den Strom zu schwimmen, machen ihn zu einem besonderen Politiker, dessen Einfluss über seinen Tod hinausgeht. Sein Bestreben nach einer Alternative in einer polarisierten politischen Landschaft wird in Erinnerung bleiben.
