Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) äußerte in ihrem aktuellen Jahresbericht erhebliche Bedenken hinsichtlich der Rolle von Stablecoins im globalen Finanzsystem. Diese digitale Währung, die häufig für grenzüberschreitende Transaktionen verwendet wird, erfährt einen kritischen Blickwinkel.
Öffentliche Sicherheitsrisiken und Marktinstabilität
Die BIZ hebt hervor, dass Stablecoins nicht die erforderliche Stabilität und Sicherheit bieten, die für moderne Währungen unerlässlich sind. Statt als echtes Zahlungsmittel zu fungieren, verhalten sich Stablecoins oft mehr wie spekulative Vermögenswerte.
Ein zentrales Manko ist, dass Stablecoins von privaten Unternehmen ausgegeben werden und nicht von allen Marktteilnehmern zu einem einheitlichen Wert akzeptiert werden. Dadurch wird das fundamentale Prinzip der Geldgleichheit – dass eine Geldeinheit den gleichen Wert wie eine andere hat – in Frage gestellt.
Hinweise zur Regulierung
Im Rahmen ihrer Analyse fordert die BIZ eine strengere Regulierung von Stablecoins, um deren Verwendung auf kontrollierte und überwachte Umgebungen zu beschränken. Dies geschieht aus Angst, dass unregulierte Wallets und öffentliche Blockchains zu Kriminalität wie Geldwäsche und illegalen Finanzströmen führen könnten.
Der Kontrast zur Zentralbank-Liquidität
Zusätzlich werfen die Analysten der BIZ die Problematik auf, dass Nutzer den vollen Wert von Stablecoins im Voraus anlegen müssen. In Krisenzeiten besteht somit kein Handlungsspielraum für eine Gelderweiterung, was im Gegensatz zu den Möglichkeiten steht, die Zentralbanken zur Liquiditätsversorgung bieten.
Positive Perspektiven für Tokenisierung
Im Gegensatz zur Kritik an Stablecoins zeigt sich die BIZ optimistisch gegenüber der Tokenisierung. Diese könnte als vielversprechendes Instrument zur Optimierung bestehender Finanzstrukturen dienen, anstatt die bestehenden Systeme vollständig zu ersetzen.
Reaktion des Marktes
Die Reaktionen der Märkte ließen nicht lange auf sich warten. So erlebte die Aktie von Circle (CRCL), dem Herausgeber der Stablecoin USDC, nach Erscheinen des Berichts einen dramatischen Rückgang um über 15% – ein weiterer Hinweis auf die Unsicherheiten, die Anleger in diesem Bereich verspüren.
Schlussfolgerung
Die Erkenntnisse der BIZ verdeutlichen die Notwendigkeit sorgfältiger Überlegungen und Regulierungen, um die Integrität und Stabilität der globalen Finanzarchitektur zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Rahmenbedingungen für Stablecoins und die damit verbundenen Technologien entwickeln werden, während die Diskussion über Zukunft und Sicherheit im digitalen Finanzsektor an Intensität gewinnt.