
Krypto-Gläubige feiern Sieg über SEC, aber der Ripple-Fall hat noch lange nicht sein Ende gefunden
Ein Gerichtsverfahren zwischen der US Securities and Exchange Commission (SEC) und dem Krypto-Unternehmen Ripple hat für Aufsehen und Diskussionen in der Krypto-Community gesorgt. In dem Verfahren ging es um die Frage, ob Ripple’s XRP-Token als Wertpapier angesehen werden kann und somit den gesetzlichen Vorschriften der SEC unterliegt.
Die SEC behauptete in der Verhandlung, dass private Investoren, die XRP-Token über Krypto-Börsen oder andere Wege gekauft haben, nicht den gleichen Schutz genießen wie institutionelle Investoren, die XRP-Token von Ripple direkt erworben haben. Das Gericht stimmte dieser Argumentation zu und urteilte, dass institutionelle Anleger aufgrund ihrer Erfahrung und Kenntnisse geschützt seien, während Privatanleger nicht denselben Schutz erhielten. Dies führte zu Empörung und Unverständnis in der Krypto-Community.
Die Entscheidung des Gerichts stieß jedoch auf Kritik von einigen Experten, darunter Todd Baker, Senior Fellow am Richman Center for Business, Law & Public Policy in Columbia. Er bezeichnete die Begründung des Gerichts als “merkwürdig” und betonte, dass sie Anlass zu großer Verwirrung gebe. Andere Experten wie der ehemalige SEC-Vollzugsanwalt John Reed Stark halten die Entscheidung für fragwürdig und erwarten eine Berufung und mögliche Aufhebung des Urteils.
Ein bedeutender Beitrag zur Diskussion wurde von Richter Jed Rakoff geleistet, der als angesehenster Richter des Landes in Wertpapierangelegenheiten gilt. In einem anderen Verfahren äußerte er seine Meinung zur SEC und deren Vorgehen gegen Krypto-Unternehmen. Richter Rakoff betonte, dass der Verkauf von Krypto-Assets an Privatanleger nicht anders behandelt werden sollte als der Verkauf an institutionelle Investoren. Er argumentierte, dass es keinen Unterschied mache, ob die Münzen direkt von den Unternehmen oder über Sekundärmarkttransaktionen gekauft wurden, solange die Investoren vernünftigerweise erwarten konnten, Gewinne aus ihren Investitionen zu erzielen.
Die Entscheidung von Richter Rakoff hat die Debatte um die Klassifizierung von Krypto-Assets als Wertpapiere weiter angeheizt. Es wird erwartet, dass diese Frage noch weitere Gerichtsverfahren nach sich ziehen wird. In der Zwischenzeit sind Krypto-Börsen wie Coinbase Global optimistisch und haben den Handel mit Ripple’s XRP-Token wieder aufgenommen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Ripple-Fall weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Regulierung des Krypto-Marktes haben wird. Eins ist jedoch sicher: Der Ballon der Krypto-Gläubigen wurde durch die jüngsten Entwicklungen schnell entleert und wir dürfen gespannt sein, wie die Krypto-Community darauf reagieren wird.
Referenz: Financial Times