Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert, dass Großbritannien in den kommenden Jahren beim Wirtschaftswachstum im Vergleich zu seinen G7-Konkurrenten zurückliegen wird. Laut der jüngsten Wirtschaftsaussichten der OECD wird das Bruttoinlandsprodukt des Vereinigten Königreichs im Jahr 2024 voraussichtlich um 0,4 Prozent steigen, was im Vergleich zu anderen G7-Volkswirtschaften, außer Deutschland, als schwach einzustufen ist. Es wird erwartet, dass das Wachstum im Jahr 2025 auf 1 Prozent ansteigt.
Die Prognose warnt auch vor einer hartnäckigen Inflation im Vereinigten Königreich. Die Inflationsrate soll laut der OECD im laufenden Jahr bei 2,7 Prozent liegen, was das höchste Tempo innerhalb der G7-Gruppe darstellt. Trotz einer prognostizierten Rückgang auf 2,3 Prozent im Jahr 2025 bleibt die Inflation eine Herausforderung für das Land.
Premierminister Rishi Sunak strebt jedoch für das laufende Jahr ein robustes BIP-Wachstum und eine Verringerung der Inflation an. Dieser Schritt wird auch als Versuch angesehen, die Unterstützung der Wähler zu stärken angesichts des Meinungsumfragevorsprungs der Labour-Partei. Diese wirtschaftlichen Entwicklungen kommen vor den Kommunalwahlen in England und anderen Abstimmungen.
Die OECD prophezeit, dass die Bank of England im dritten Quartal des Jahres beginnen wird, ihren Leitzins zu senken und ihn schrittweise auf 3,75 Prozent bis 2025 erhöhen wird. Diese Maßnahmen sollen den Druck auf den Lebensstandard mildern, aber die steigende Steuerlast der Haushalte könnte weiter ansteigen und historische Höchstwerte erreichen. Die Organisation empfiehlt dem Vereinigten Königreich daher, die Haushaltskonsolidierung fortzusetzen und die Ausgaben in angebotssteigernde Investitionen zu lenken.